Sommer 2018 im Rennen ums Stockerl
Wetter. Rekord von 2003 unantastbar / Die Gewinner der Hitze
Lange Dürreperioden, viele heiße TageundheftigeUnwetter– derheurige Sommer hat es in sich. Trotzdem bleibt der Hitzerekord von 2003 unantastbar. Im Allzeit-Ranking könnte sich zumindest noch einStockerlplatzausgehen, wenndie Hitze bis Ende August anhält. Nach derzeitigem Stand befindet sich der Sommer 2018 im Rennen um den dritten oder vierten Platz, berichten Meteorologen des Wetterdiensts Ubimet. Die Temperaturen liegen aktuell rund 3,5 Grad Celsius über denlangjährigenMittelwerten. 2003 befanden sie sich bis zu fünf Grad Celsius über dem Durchschnitt.
GründefürdendiesjährigenHitzekennt Chef-Meteorologe Manfred Spatzierer: Das Fehlen der sonst häufigen atlantischen KaltfrontenseidasSpezielleambisherigenVerlaufdestrockenenFrühjahrs und Sommers. „Das sind die Regenbringer in einem mitteleuropäischen Sommer. Für gewöhnlich ist alle drei bis sechs Tage mit dem Durchzug einer solchen Front zu rechnen“, erklärt Spatzierer.
Hitzepol
Im heurigen Jahresvergleich ist HohenauanderMarchimWeinviertel (NÖ) der absolute Hitzepol Österreichs. Dortgabesbisher41Tage, an denen mehr als 30 Grad Celsius gemessen wurden. Dahinter liegen AndauimBurgenlandundWolkersdorf im Weinviertel mit 38 beziehungsweise 34 Tagen. Im Schnitt sind es in solchen Regionen etwa 20 Hitzetage pro Jahr. Den geringsten Niederschlag gab es zwischen Juni und August an der Alpennordseite, im Waldviertel sowie in Kärnten.
Obwohl die langen TrockenphasenbeigleichzeitighohenTemperaturen dem Ackerbau und der Forstwirtschaft am stärksten zusetzen, gibt es in diesem Bereich auch Hitze-Gewinner. Darunter sind zum Beispiel die Waldviertler Brau- gerste-Bauern. Die freuen sich trotz Wetterkapriolen über eine zufriedenstellende Ernte. 1600 Tonnen Gerste können heuer in der BrauereiZwettlverarbeitetwerden. „Nach trockenen Monaten kam noch rechtzeitig der benötigte Regen in ausreichender Menge“, erklären Alfred Sturm von der Erntegemeinschaft und Brauerei-Chef Karl Schwarz.
Profiteure sind auch die Winzer, dieschonmehrereWochenfrüherals üblich mit der Lese beginnen. Reifegrad und gesunde Trauben sprechen für einen guten Jahrgang.