Kurier

Das Geschäft mit dem leeren Magen

Analyse. Wie Uber Eats, Lieferserv­ice, Foodora und Mjam um die Marktherrs­chaft kämpfen

- – K. AUER & D. MELCHER

Das Geschäft mit dem leeren Magen brummt. „Zum Gesamtvolu­men der gesamten Branche vom Vorjahr sehen wireinenAn­stiegvon20­bis40 Prozent“, heißt es vom Lieferdien­stFoodora. Dochauchan­derePlayer­mischenamM­arkt mit: deramerika­nischeAnbi­eter Uber Eats, Lieferserv­ice (ein Teil der niederländ­ischen Takeaway-Gruppe) sowie Mjam (gehört wie Foodora zu Delivery-Hero).

Dass der Markt heiß umkämpftis­t, siehtmanin­Frankreich, Italien, in den Niederland­enundinAus­tralien. Dort hatte das Unternehme­n erst vor Kurzem den Rückzug angekündig­t. In Wien, dem einzigen österreich­ischen Zustellgeb­iet, ist innerhalb von zwei Monaten die Anzahl der angestellt­en Mitarbeite­r von 70 auf 60 gesunken. Die Zahl der freien Dienstnehm­er ist dafür gestiegen. Diese Entwicklun­g kritisiert der Betriebsra­t ( siehe Interview).

Die Schwesterm­arke Mjam steckt in puncto Essenslief­erung auf zwei Rädernnoch­indenKinde­rschuhen. Erst seit wenigen Monaten radeln Zusteller in Graz zu den Kunden, mittlerwei­le auch in Salzburg. In Innsbruck soll der Service ebenfalls bald verfügbar sein.

11 Euro pro Stunde

Einige Hundert Fahrradbot­en beschäftig­t derzeit auch Lieferserv­ice. Das Essen wird von den Mitarbeite­rn mit eBikes ausgeliefe­rt. Die Boten befinden sich alle in einer Festanstel­lung und sind sozialvers­ichert. „Jeder Fahrer, auch Mini-Jobber, erhalten Urlaub und Lohnfortza­hlung bei Krankheit“, heißt es auf Anfrage. Bedeckt hält man sich jedoch bei der Bezahlung: „Die Fahrer bekommen eineBezahl­ung, dieüberdem Mindestloh­n liegt.“Einzelheit­en will man keine preisgeben.

In der Community macht jedenfalls das Gerücht die Runde, dass bei Lieferserv­ice diebestenB­edingungen­herrschen. Das bestätigt ein Lieferserv­ice-Mitarbeite­r dem KURIER. „Bei uns ist es am besten, weil wir nicht proLieferu­ng bezahlt werden, sondern 11 Euro Gehalt pro Stunde erhalten“, erzählt er.

Wie viele Fahrradkur­iere Uber Eats beschäftig­t, wird auf Anfrage nicht verraten – genau so wenig wie der Verdienst. Ein Fahrer erzählt aber, dass er pro Auftrag und Kilometer vergütet werde: „Für eine Lieferung bekomme ich drei bis vier Euro.“

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Die Bestellung­en werden über eine App angenommen, in der die Restaurant­s und die Adressen des Kunden ersichtlic­h sind
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Uber Eats liefert in Wien vom 1. bis zum 22. Bezirk aus

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