Rap und DJ-Sounds statt Indie-Gitarren
Kritik. Perfekte Festival-Stimmung am zweiten Frequency-Tag bei RAF Camora und Macklemore
„Danke, dass ihr alle gekommen seid, um Live-Musik zu zelebrieren.“So verabschiedete sich Macklemore von rund 40.000 Fans, die sich zumFinaledeszweitenTages des FM4-Frequency-Festivals vor der Space Stage versammelt und den poppigen Hip-Hop des Amerikaners euphorisch gefeiert hatten.
Sein Auftritt war typisch für die Entwicklung, die das Festival in den letzten Jahren genommen hat: Statt IndieRocker und Gitarren-Bands wie Muse, Placebo oder Franz Ferdinand sind es immer mehr Acts, die aus der DJ-Szene oder dem Hip-Hop kommen, die in St. Pölten die Headline-Slots übernehmen und die Besucher begeistern können. Die Punk-Rocker Broilers hatten es bei ihrem Auftritt auf der Green Stage parallel zu Macklemore jedenfalls nicht leicht.
Dass die Zeit, in denen sechs Saiten, Drums, Bass und Gesang die Massen bewegten, dem Ende zugehen, zeigte auch schon der Nachmittag: Faber, deralseinfühlsamer Erzähler gefeierte Singer/Songwriter, wurde wenig beachtet. Ebenso Jamie Lawson und Mando Diao. Derweil standen auf der anderenBühnenämlichRapper RIN, der niederländische Electro-House-DJ Afrojack und der in Wien geborene, in Berlin lebende Hip-Hopper RAF Camora auf der Bühne.
Sie brachten mitreißende Beats, grelles Licht, spektakuläre Projektionen, große Gesten und simple, aber effektvolle Parolen mit.
Vor allem RAF Camora, der mit Bonez MC auftrat, und danach Macklemore konnten damit die Massen zu einem fröhlich vereinten Frequency-Völkchen zusammenschweißen, wie es einst (noch am Salzburgring) nicht einmal Oasis oder REM gelungen war.