Ein Erfolg wie ein Beruhigungspulver
Klare Sache. Die Wiener Austria spielte gegen eine schwache Admira auf und gewann ungefährdet mit 4:0
Der Austrianer ist mitunter ein sprunghafter Zeitgenosse. Die Fans, wenn sie in der neuen Hüpf burg neben dem Stadion auf die Sprünge kommen. Die Spieler, wenn sie zwei Niederlagen wieder einen Sieg folgen lassen. Bei 31 Grad war das 4:0 gegen die Admira vor allem mental und emotional eine echte Erfrischung in einer durchaus heiklen Situation.
Drei Punkte aus drei Spielen standen zu Buche und galten nicht als Bilanz, die Nerven schont, für Ruhe im Verein sorgt. Ein Sieg gegen die Admira war somit nötig, um nicht schon früh in der neuen Saison in eine ähnlich verdrießliche Lage wie vor einem Jahr zu geraten.
Gefordert und getan gegen eine Admira, die zwar versuchte, organisiert und kompakt zu agieren, letztlich aber defensiv zu fehlerhaft war, zudem Chancen ausließ. Dabei wirkte die Austria in der Abwehr vor der Pause gar nicht sattelfest, bot den Südstädtern einiges an Möglichkeiten an. Klein musste vor Jakolis retten, die Stange tat dies bei Bakis. Ein anderes Mal traf Soiri per Kopf nur Aluminium, den Nachschuss verjuxte Starkl leichtfertig. Austria-Coach Letsch: „Da haben wir zu viel zugelassen. Im Defensivverhalten haben wir noch Luft nach oben. Vor der Pause war es ein offenes Spiel.“
Doppelter Edomwonyi
Die Austria bestimmte zwar mit drei Stürmern das Geschehen, hatte aber bei der Wahl der Mitteln, die Admira auszuspielen, zunächst noch Probleme. Fast aus dem Nichts gelang die Führung, als Madl den Ball wegdrosch, Grünwald verlängerte, Monschein sich gegen Bauer durchsetzte und Edomwonyi zum 1:0 einschob (23.).
Auf die erste flüssige Kombination folgte eine Trinkpause. Danach belohnte sich Monschein nicht für ein sehenswertes Solo aus der eigenen Hälfte, Admira-Goalie Leitner parierte den Schuss.
Kurz darauf schickte Grünwald mit einem schönen Pass Edomwonyi auf die Reise, der Ball fand die Destination – 2:0 (30.). Das Ergebnis war besser als die Vorstellung. Mit dem 3:0 nach dem Wechsel durch Matic, ein schöner Schuss genau ins Eck (54.), fiel die Entscheidung über den Ausgang des Duells. Kapitän Grünwald staubte im Finish noch zum 4:0 ab.
Realistischer Letsch
„Unterm Strich ist das Ergebnis super, aber es hat nicht alles gepasst“, analysierte Letsch. Sein Gegenüber Baumeister haderte mit den vergebenen Chancen. „Das ist auch eine Qualitätsfrage, nicht nur Pech. Der Sieg der Austria war verdient, aber etwas zu hoch.“
Die Austria liegt aktuell auf Platz sechs und damit vor Rapid. Eine Streicheleinheit für die violette Seele.
Die Spiele gegen St. Pölten und Mattersburg aber werden erst zeigen, ob die Austrianer sich festigen und weiter Schwung aufnehmen können.