Große Wertschätzung
Putins ÖsterreichBesuch ist nicht nur politisch heikel. Auch über Kosten bzw. Werbeeffekt kann man geteilter Meinung sein.
Ich finde es eine kleine Sensation, dass der russische Präsident Wladimir Putin nach Österreich kommt, um Hochzeitsgast unserer Außenministerin Karin Kneissl zu sein. Es ist in erster Linie eine Auszeichnung für die Ministerin und ihren Bräutigam, aber es stellt auch eine besondere Wertschätzung für Österreich dar, wenn der oberste Repräsentant einer Supermacht binnen weniger Monate gleich zweimal unser Land besucht. Das ist mehr als nur ein „Abstecher“in die Südsteiermark, um vielleicht guten Wein zu trinken und mit der Braut kurz anzustoßen. Ich weiß um die europapolitischen Probleme Russlands (Ukraine, Krim), aber Österreich als kleines Land hat es in der Vergangenheit durch geschickte Politik zuwege gebracht, nicht nur im Westen, sondern auch im Osten unseres Kontinents geschätzt zu werden. Daher glaube ich nicht, dass Putin wegen der FPÖ kommt, wie da und dort gemutmaßt wird. Da Ministerin Kneissl ständig bemerkt, dass sie politisch unabhängig ist, mag dies für ihre politischen Gegner ein plumper Schachzug sein, doch Präsident Putin ficht das nicht an. Er sucht sich seine Begegnungen selber aus und ehrt durch diese private Geste auch unser Land.
Dr. Josef Mannert
1230 Wien
Teurer Ehrengast
Mein Ärger ist so groß, dass er fast nicht zu beschreiben ist. Es bleibt Frau Ministerin Kneissl natürlich unbenommen, welche Personen sie zu ihrer Hochzeit einlädt. Aber dann soll sie auch jene Kosten tragen, die ihr russischer Ehrengast und lupenreiner Demokrat Putin uns Steuerzahlern verursachen wird. Es ist einfach nur noch ekelhaft und erbärmlich, was diese Regierung und ihre ehrenwerten Mitglieder so alles veranstalten! Ernst-Stefan Belohoubek
1230 Wien
Unbezahlbare Werbung
Die Hochzeit der Frau Minister Kneissl ist eine private Angelegenheit, sie kann einladen, wen sie will. Sie kann auch draußen lassen, wen sie will – es wurde schon pikiert betont, warum denn der Bundespräsident nicht eingeladen wäre. Von russischer Seite hört man, dass für die Kosten der Sicherheit des Herrn Putin gesorgt ist. Naja, ein bissel was wird für uns schon über bleiben. Andererseits ist der Werbefaktor unbezahlbar, schöne Fotos gehen um die ganze Welt. Auf jeden Fall herzliche Gratulation der sympathischen Dame und ihrem Gemahl zum späten Glück. Da sollte nicht kleinlich herumgemäkelt werden. Eva Schreiber
2514 Traiskirchen
Theater auf Staatskosten
Und die Steuerzahler bezahlen dieses Theater auch noch. Hunderte Polizisten riegeln den Ort ab und Kneissl bekommt ihre vom Staat bezahlte Security. Friedrich Hess
via kurier.at
Pässe für Südtiroler Keiner wird gezwungen
Der Gastkommentar aus der Feder des einstigen Pressesprechers von Alois Mock, Mag. Herbert Vytiska, bedarf zweier Korrekturen.
Zum einen: Nicht allein dem langjährigen Tiroler Landeshauptmann Eduard Wallnöfer missfiel der „Arbeitnehmer“Flügel der SVP. Auch der Südtiroler LH Silvius Magnago (SVP) war davon nicht erbaut, wenngleich ihm dieser neue „Sammelpartei-Flügel“an einer landespolitischen Front Erleichterung verschaffte. Diese hatte Edmund Jenny mit der – nach seinem Ausschluss aus der SVP – gegründeten Sozialen Fortschrittspartei Südtirols (SFP) eröffnet. Zum anderen: Vytiska geht mit seiner Insinuation fehl, wonach die Südtiroler Freiheitlichen bei ihren Wiener Gesinnungsgenossen die Staatsbürgerschaftsfrage für Südtiroler in den ÖVP-FPÖ-Koalitionsvertrag hineinreklamiert hätten. Wenn Vytiska den Wunsch nach „Wiedererlangen der österreichischen Staatsbürgerschaft“mit dem Attribut „nationalistisch“versieht, so verunglimpft er damit Politiker jener Partei, die sich als „Schwester“der ÖVP versteht: Vytiska trifft nämlich mit seinem Verdikt jene SVP-Abgeordneten, welche einen zustimmenden Brief an die beiden Parteiobleute Kurz und Strache schickten.
Ich empfehle alles in allem etwas mehr Austro-Patriotismus und Bedachtnahme auf österreichische Interessen und hoffe, dass jene Südtiroler, die sie wünschen, die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten; gezwungen wird ohnedies niemand.
Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhard Olt
Wien