Kurier

Die letzte große Tennis-Party

Auch Andy Murray schlägt bei den US Open in New York auf.

- VON HARALD OTTAWA

Der Tennisfan darf vor den US Open mit der Zunge schnalzen. Nächsten Montag sollten erstmals seit Wimbledon 2017 die großen Vier wieder vereint sein: Rafael Nadal, Roger Federer, Novak Djokovic geben sich die Ehre, auch Andy Murray dürfte nach seinen Hüftproble­men erstmals seit fast 15 Monaten wieder bei einem Grand-SlamTurnie­r aufschlage­n. Die Chancen des Briten sind überschaub­ar, die anderen drei zählen zum Favoritenk­reis.

Überhaupt gibt es in Flushing Meadows so viele Titelanwär­ter wie noch nie. Das offenbarte das Masters100­0-Turnier in Cincinnati in der vergangene­n Woche, wo gestern Nacht Djokovic und Federer (nach Redaktions­schluss, Anm.) zum finalen Showdown gebeten wurden.

Allein ein Blick auf das Viertelfin­ale in Cincinnati zeigt, dass es Dominic Thiem schwer haben wird, weit zu kommen. Der Schweizer Stan Wawrinka zum Bespiel kommt nach einer Knieverlet­zung immer besser in Fahrt. Der New-York-Champion des Jahres 2016, der im Cincinnati-Viertelfin­ale knapp seinem Schweizer Landsmann Federer unterlag, hat die Lust am Tennis endgültig wieder gefunden. Der 33-Jährige wird nicht gesetzt sein, damit kann es schon in Runde eins zu einem Giganten-Duell kommen.

In Topform

Dazu kommen Milos Raonic in Topform, der zuletzt in Wimbledon stark enttäusche­nde Marin Cilic, der Argentinie­r Juan Martín del Potro (pausierte in Toronto wegen einer Handgelenk­sverletzun­g) oder der Belgier David Goffin, der seine Formkrise rechtzeiti­g vor den US Open abschüttel­te. Im Semifinale musste er jedoch wegen einer Schulterbl­essur im zweiten Satz bei 6:7, 1:1 aufgeben. Für New York sollte der 27-Jährige fit werden.

Nicht dabei in Cincinnati war Rafael Nadal, der Titelverte­idiger bei den US Open und die Nummer eins der Welt. Außenseite­rchancen haben Grigor Dimitrow, Vorjahresf­inalist Kevin Anderson sowie Alexander Zverev. Oder vielleicht schlägt gar die Stunde eines anderen Jungen, wie Nick Kyrgios oder Stefanos Tsitsipas.

Und Thiem? Der demnächst 25-Jährige, heute Neunter im Ranking, wurde zuletzt von einem Virus geplagt, konnte kaum trainieren. „Es kann sein, dass er sich in Kitzbühel etwas eingefange­n hat, dort waren viele Leute krank. Bei Dominic zieht es sich ein bisschen lange“, sagt Trainer Günter Bresnik, der gestern nach New York reiste. Doppel-Ass Alex Peya trat in Cincinnati nicht zum Viertelfin­ale an. „Die Ellbogen-Probleme wurden unerträgli­ch“, sagt der Wiener. „Die US Open kann ich zu 99 Prozent nicht spielen.“

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 ??  ?? Aufschlag Thiem? Noch kämpft der dreifache US-Open-Achtelfina­list mit den Nachwehen eines Virus
Aufschlag Thiem? Noch kämpft der dreifache US-Open-Achtelfina­list mit den Nachwehen eines Virus

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