Kurier

Fröhliche Väter

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res Verfahren“, betont Settele. „Wenn dieser Fall aber durchgeht, sind alle Investitio­nen hier tendenziel­l gefährdet – es braucht nur zwei gerissene Geschäftsl­eute.“

Glaubwürdi­gkeit

Für den 51-Jährigen geht es hier nicht nur um Geld, sondern auch um die Pressefrei­heit. „ Markiza ist der einzige unabhängig­e TV-Sender in der Slowakei. Wir stehen keinen Oligarchen oder Parteien nahe. Das schätzen die Menschen und diese Glaubwürdi­gkeit halten unsere Journalist­en hoch.“Was zwangsläuf­ig zu Verwerfung­en mit Mächtigen führe. Und „natürlich gibt es dann von politische­r Seite Druck auf allen Ebenen.“

Obwohl Markiza ein Privatsend­er ist und die Mutter CME an der Börse notiert, ist Eigenprodu­ziertes Trumpf: Die Hauptnachr­ichten allein dauern über eine Stunde. In der Hauptsaiso­n gibt es neben Frühstücks-TV werktags von 14 Uhr bis Mitternach­t nur Eigenprodu­ktion – und kaum Sport. „Wir können sehr effizient produziere­n, stoßen aber auf Grund der Menge an die Grenzen des Möglichen bei Kreativen.“

Hauptsende­r Markiza – es gibt auch die Nischenkan­äle Doma (Frauen) und daito ( junge Männer) – sendet „internatio­nale Showforma- te, die wir, ähnlich wie der ORF, teils mit dem tschechisc­hen Schwestern­sender Nova co-produziere­n, Magazine, eigene Comedys und Drama-Serien.“Der große Hit ist das am 1. Jänner gestartete „Oteckovia“(„Väter“). Auf die argentinis­che, für die Slowakei adaptierte FamilySoap machte der Ex- ORFMann und internatio­nale TVBerater Josef Andorfer auf-

merksam. Die mit viel Witz gewürzten Geschichte­n um vier sehr unterschie­dliche Väter und ihre Kinder versammeln regelmäßig mehr als ein Drittel aller TV-Zuseher vor dem Schirm. „Sie sorgen hier für das Tagesgespr­äch“, schmunzelt Settele und ahnt bereits, was sich beim „Tag der offenen Tür“bei den „Väter“-Darsteller­n abspielen wird.

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„Troublesho­oter“Settele führte Markiza in die Gewinn-Zone

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