Kurier

Für Salzburg geht es um 35 Millionen

Champions League. Red Bull Salzburg und Roter Stern Belgrad waren noch nie in der Gruppenpha­se dabei

- VON STEPHAN BLUMENSCHE­IN

Champions-LeagueQual­ifikation: Trainer Marco Rose und Meister Salzburg in Belgrad.

Irgendwann ist immer das erste Mal. Dieses Sprichwort wird beim ChampionsL­eague-Play-off-Duell zwischen Roter Stern Belgrad und Red Bull Salzburg auf jeden Fall seine Gültigkeit haben. Das steht schon vor dem heutigen Hinspiel in der serbischen Hauptstadt fest (21 Uhr, live DAZN).

Entweder der serbische oder der österreich­ische Meister wird sich erstmals für die Gruppenpha­se der Champions League qualifizie­ren. Und dafür auch fürstlich entlohnt werden. Alleine das fixe Startgeld beträgt in dieser Saison 15,25 Millionen Euro. Dazu kommen noch das Geld aus dem neuen Koeffizien­tentopf und aus dem Markt-Pool, die Zuschauere­innahmen aus drei fixen Heimspiele­n und noch mögliche Erfolgsprä­mien. Es geht in den beiden Play-offDuellen für Salzburg um zumindest 35 Millionen Euro an Einnahmen.

Altes Format

Roter Stern war in der Saison nach dem Finaltrium­ph im alten Meistercup schon in einer Gruppenpha­se dabei. 1991/’92 schied der Titelverte­idiger in einer Gruppe mit Sampdoria Genua, Anderlecht und Panathinai­kos als Zweiter hinter den Italienern aus. Mit der Champions League in der heutigen Form hatte das aber noch gar nichts zu tun. Acht Teams spielten damals in zwei Vierergrup­pen die Finalisten aus.

Seit der Umbenennun­g in Champions League vor 26 Jahren versucht sich Roter Stern zum siebenten Mal in der Qualifikat­ion, nachdem man in dieser bisher immer gescheiter­t ist. Zwei Mal durften die Belgrader als Meister nicht teilnehmen: 1995 wegen einer UEFA-Entscheidu­ng (den serbischen Klubs strich der Verband alle Punkte, die noch als jugoslawis­che geholt wurden), 2014 wegen Verstößen gegen das UEFA-Financial-Fair-Play.

Salzburg versucht sich in der Ära Red Bull, also seit 2005, zum bereits elften Mal in der Champions-LeagueQual­ifikation, sechs Mal ist man in der letzten Qualifikat­ionsrunde gescheiter­t. Dieses Mal sitzt mit Marco Rose erstmals ein deutscher Trainer auf der Bank, nachdem seine Landsmänne­r Roger Schmidt (2012, 2013) und Peter Zeidler (2015) bei ihren Versuchen schon vor dem Play-off ausgeschie­den sind.

„So ein ChampionsL­eague-Play-off ist schon eine sehr große Hürde. Beide Mannschaft­en wollen unbedingt weiterkomm­en“, betont Rose. Der 41-Jährige glaubt zu wissen, worauf es gegen Roter Stern ankommen wird: „Wir müssen auf den Punkt da sein, um diese Chance wahrzunehm­en. Und wir brauchen Vertrauen in uns selbst und zwei gute Tage.“

Der Respekt ist da – und nicht nur von Salzburg, sondern gegenseiti­g. „Salzburg ist ein ernst zu nehmender Gegner, der keine Fehler verzeiht. Wir überlassen ihnen gerne die Favoritenr­olle“, meint Roter-Stern-Trainer Vladan Milojevic.

Thema Favoritenr­olle

Den Gefallen macht ihm Rose aber nicht. Salzburgs Trainer will nichts davon wissen, dass Roter Stern nur Außenseite­r sei. Entscheide­n wird die Kategorisi­erung über den Aufstieg aber so und so nicht. Das ist das normale Geplänkel vor so wichtigen Duellen.

Der 48-jährige Roter- Stern-Trainer kann als RedBull-Experte bezeichnet werden. „Die Salzburger haben mit ihrer Spielweise sehr großen Einfluss auf meine Trainerkar­riere gehabt. Ich haben mich intensiv damit beschäftig­t“, erzählt Milojevic.

Und er ist schon auf eine Salzburg-Kopie getroffen. 2014 war Grödig Gegner in der Europa-League-Qualifikat­ion des damaligen Trainers von Cukaricki. In Belgrad gewann der Salzburger Nachbarklu­b 4:0, in der RedBull-Arena siegten die Serben 2:1, schieden trotzdem aus. Das Siegestor erzielte Nikola Stojiljkov­ic. Der 26-Jährige stürmt mittlerwei­le für Roter Stern. Heute will er trotz Nasenbeinb­ruchs dabei sein.

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