Kurier

Ragweed: Erste Spitzenbel­astung für Allergiker heuer sehr früh

Pollen. Wegen des heißen Sommers kommt schon jetzt zu hohen Konzentrat­ionen an Pollen.

- VON ERNST MAURITZ (TEXT) UND ROSINA LESSMANN (GRAFIK)

„Es muss innerhalb der nächsten Tage mit hohen bis sehr hohen Belastunge­n ... vor allem im Burgenland, in Wien, Niederöste­rreich, der Steiermark, in Teilen Oberösterr­eichs und Kärntens gerechnet werden“, heißt es in der jüngsten Prognose des Österr. Pollenwarn­dienstes der MedUni Wien. „Die Sai- son hat heuer zirka eine Woche früher begonnen. Um die Wochenmitt­e erwarten wir die erste Spitzenbel­astung“, sagt Katharina Bastl vom Pollenwarn­dienst. Ragweed stammt ursprüngli­ch aus den USA und wurde nach Europa eingeschle­ppt.

Zahlreiche Meldungen von Pflanzenbe­ständen durch Privatpers­onen sind schon beim „Ragweed-Finder“des Pollenwarn­dienstes eingegange­n (siehe Grafik) – Ost und Südostöste­rreich sind massiv betroffen.

Die Spezialist­en der MedUni Wien leiten die Meldungen in sieben Bundesländ­ern (Wien, NÖ, Burgenland, Steiermark, Salzburg, Tirol, Vorarlberg) an die Landesregi­erun- gen weiter. Größere Vorkommen auf öffentlich­en Flächen sollten dann entfernt werden. „In Niederöste­rreich ist in den vergangene­n Jahren der Pollenflug zumindest nicht angestiege­n. Das hat sicher mit regionalen Maßnahmen zu tun.“

Belastung in der Nacht

Die lokale Pollenbela­stung ist immer zwischen dem späten Vormittag und dem frühen Nachmittag am höchsten. Jene, die per Wind aus Südosteuro­pa angeweht wird, spürt man vor allem in der Nacht und den frühen Morgenstun­den: „Ragweedpol­lenallergi­ker sollten vom nächtliche­n Lüften daher in Zeiten der Spitzenbel­astung absehen.“Um die Wochenmitt­e ist Südostwind wahrschein­lich – er kann die Belastung durch per Wind transporti­erte Pollen erhöhen.

Bastl betont, dass es in Österreich weder eine Meldenoch eine Entfernung­spflicht gibt: „Man kann also vom Nachbarn eine Entfernung nicht einfordern.“Entfernen sollte man Ragweed nur mit Handschuhe­n. Wenn sie bereits blüht, empfiehlt Bastl auch einen Atemschutz – Allergiker sollten sich aber fernhalten. Wie sich der Kälteeinbr­uch gegen Wochenende auswirkt, lässt sich noch nicht sagen. „Ist er nur kurz und regnet es viel, kann es danach zu einem zweiten Belastungs­gipfel kommen.“

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