Vorwurf gegen #MeToo-Vorkämpferin
Asia Argento. Die italienische Starschauspielerin zahlte 380.000 Dollar an jungen Kollegen
Die italienische Schauspielerin und Regisseurin Asia Argento ist eine der prominentesten Stimmen der #MeTooBewegung und eine der ersten, die Harvey Weinstein öffentlich der Vergewaltigung bezichtigte. Nun wurde bekannt, dass sie selber einem jungen Mann 380.000 Dollar gezahlt hat, nachdem sie mit 37 ein sexuelles Verhältnis mit dem damals 17-Jährigen gehabt haben soll. Das berichtet die New York Times.
Jimmy Bennett, Schauspieler und Musiker, warf Argento demnach vor, dass es 2013 in einem Hotelzimmer in Kalifornien zu Übergriffen gekommen sei. Bennett und Argento hatten einst in einem Film Mutter und Sohn gespielt. Im November sandte er ein Schreiben an die Anwälte des italienischen Stars, in dem er ankündigte, klagen zu wollen. Ursprünglich wollte er 3,5 Millionen Dollar einfordern. Der Vorfall habe ihn psychisch so belastet, dass er Einnahmeneinbußen und Karrierenachteile erlebt habe. Die Einigung verhindert nun, dass der Schauspieler Argento vor Gericht bringt. Das ist auch insofern von Bedeutung, als das Schutzalter in Kalifornien bei 18 Jahren liegt – es geht also für Argento um ein Verhältnis mit einem Minderjährigen.
Selfie im Bett
Auch ein Selfie, das die beiden zusammen im Bett zeigt, darf nicht veröffentlicht werden. Die Einigung ist aber keine Schweigevereinbarung bzw. es floss kein „Schweigegeld“– dies ist nach kalifornischem Recht nicht möglich.
Bennett könnte Details der Affäre öffentlich machen, ohne die Einigung zu riskie- ren. Er war aber, ebenso wie Argento, laut New York Times nicht für ein Statement zu erreichen. Die Einigung war der Zeitung anonym zugespielt worden.
Weinstein-Opfer
Argento, zuletzt Freundin des im Juni verstorbenen Kulinarik-Stars Anthony Bourdain, hatte im Zuge der #MeToo-Affäre bekannt gegeben, vor 20 Jahren vom einst einf lussreichen Produzenten Harvey Weinstein zum Oralverkehr gezwungen worden zu sein. „Wir lassen euch nicht davonkommen“, sagte sie bei einer Rede bei den Filmfestspielen von Cannes.