Locker geht bei Rapid gar nichts
Pflichtsieg. Mit einem unnötig knappen 2:1 gegen Wacker meistern die Wiener die nächste Drucksituation
Drei Ligaspiele ohne Sieg, der Sturz in die untere Tabellenhälfte, Proteste der organisierten Fanszene, Diskussionen um den Job von Trainer Goran Djuricin und am Donnerstag die vermutlich wichtigste Partie des Jahres in Bukarest gegen FCSB – die Ausgangslage von Rapid lässt sich mit einem Wort zusammen fassen: Druck.
Aufgabe gelöst, wie in den vergangenen fünf Heimspiele gab es auch nach Wackers Wiederaufstieg einen Sieg. Rapid klettert auf Rang 5.
„Diesmal verlange ich einen Sieg“, hatte Djuricin als Reaktion auf sein verbales Hoppala nach dem 1:2 beim LASK angekündigt. Damals hatte der Chefcoach „Man kann nicht immer einen Sieg erwarten“gemeint, aber verlangen gesagt – zur Empörung der grünen Fans.
Rapid war mit fünf Neuen und Alar auf neuer Position hinter Mittelstürmer Ivan gestartet. Wacker begann mit zwei Neuen und kaum Fans im Gäste-Block. Als es die Tiroler in Minute 35 nach strengen PolizeiKontrollen noch ins Stadion schafften, warfen sie zur Be- grüßung einen Böller – und gingen fast geschlossen wieder ab. Die Rapid-Fans feierten lieber das 30-Jahre-Jubiläum der „Ultras“, erst Minuten nach dem Ende schrien ein paar „Gogo raus“.
Tor mit Ansage
Die alte Phrase „Ein Tor liegt in der Luft“war selten so passend wie vor dem 1:0. Ab Minute zehn wurde der Druck immer größer, die Chancen immer mehr. Murg brachte eine abgespielte Corner-Variante zur Mitte, Kapitän Stefan Schwab köpfelte via Stange ein (18.).
Aber auch die Innsbrucker waren gefährlich. Bei einem Baumgartner-Kopfball war Strebinger zur Stelle (8.), gegen Dedic kassierte der Tormann ein Gurkerl. Der überragende Potzmann rettete auf der Linie (25.). Im Gegenzug hatte der schon davor fehlerhafte Schiedsrichter Schörgenhofer ein Blackout: Maak mähte Ivan von hinten ohne Chance auf den Ball nieder, es gab nur Gelb.
Nun ging es in einer flotten Partie hin und her. Dieng scheiterte an Strebinger, ebenso wie Ivan an Knett; Harrer bei einem Fersler hingegen an den eigenen Beinen.
Hälfte zwei begann mit einer Top-Chance von Malicsek – wieder gehalten. Auf einige Fehler folgte dann doch das für 17.400 Fans erlösende 2:0: Alar auf Malicsek, Schuss, Knett hält und Alar ist in der Paradedisziplin zur Stelle: dem Abstauber (69.).
Die endgültige Entscheidung ließ Joker Knasmüllner mehrmals fahrlässig liegen. So musste Strebinger mehrmals retten, ehe es Christoph Freitag mit dem 2:1 noch für die fünf Minuten Nachspielzeit spannend machte (89.).
„Wenn du solche Konterchancen vergibst und dann wird’s noch eng, musst du als Trainer völlig fertig sein“, fühlte Karl Daxbacher mit Djuricin. Der Wacker-Trainer haderte aber auch: „Wieder spielen wir gut, haben früh selbst gute Chancen und stehen doch ohne Punkte da.“