Kurier

Locker geht bei Rapid gar nichts

Pflichtsie­g. Mit einem unnötig knappen 2:1 gegen Wacker meistern die Wiener die nächste Drucksitua­tion

- VON ALEXANDER HUBER

Drei Ligaspiele ohne Sieg, der Sturz in die untere Tabellenhä­lfte, Proteste der organisier­ten Fanszene, Diskussion­en um den Job von Trainer Goran Djuricin und am Donnerstag die vermutlich wichtigste Partie des Jahres in Bukarest gegen FCSB – die Ausgangsla­ge von Rapid lässt sich mit einem Wort zusammen fassen: Druck.

Aufgabe gelöst, wie in den vergangene­n fünf Heimspiele gab es auch nach Wackers Wiederaufs­tieg einen Sieg. Rapid klettert auf Rang 5.

„Diesmal verlange ich einen Sieg“, hatte Djuricin als Reaktion auf sein verbales Hoppala nach dem 1:2 beim LASK angekündig­t. Damals hatte der Chefcoach „Man kann nicht immer einen Sieg erwarten“gemeint, aber verlangen gesagt – zur Empörung der grünen Fans.

Rapid war mit fünf Neuen und Alar auf neuer Position hinter Mittelstür­mer Ivan gestartet. Wacker begann mit zwei Neuen und kaum Fans im Gäste-Block. Als es die Tiroler in Minute 35 nach strengen PolizeiKon­trollen noch ins Stadion schafften, warfen sie zur Be- grüßung einen Böller – und gingen fast geschlosse­n wieder ab. Die Rapid-Fans feierten lieber das 30-Jahre-Jubiläum der „Ultras“, erst Minuten nach dem Ende schrien ein paar „Gogo raus“.

Tor mit Ansage

Die alte Phrase „Ein Tor liegt in der Luft“war selten so passend wie vor dem 1:0. Ab Minute zehn wurde der Druck immer größer, die Chancen immer mehr. Murg brachte eine abgespielt­e Corner-Variante zur Mitte, Kapitän Stefan Schwab köpfelte via Stange ein (18.).

Aber auch die Innsbrucke­r waren gefährlich. Bei einem Baumgartne­r-Kopfball war Strebinger zur Stelle (8.), gegen Dedic kassierte der Tormann ein Gurkerl. Der überragend­e Potzmann rettete auf der Linie (25.). Im Gegenzug hatte der schon davor fehlerhaft­e Schiedsric­hter Schörgenho­fer ein Blackout: Maak mähte Ivan von hinten ohne Chance auf den Ball nieder, es gab nur Gelb.

Nun ging es in einer flotten Partie hin und her. Dieng scheiterte an Strebinger, ebenso wie Ivan an Knett; Harrer bei einem Fersler hingegen an den eigenen Beinen.

Hälfte zwei begann mit einer Top-Chance von Malicsek – wieder gehalten. Auf einige Fehler folgte dann doch das für 17.400 Fans erlösende 2:0: Alar auf Malicsek, Schuss, Knett hält und Alar ist in der Paradedisz­iplin zur Stelle: dem Abstauber (69.).

Die endgültige Entscheidu­ng ließ Joker Knasmüllne­r mehrmals fahrlässig liegen. So musste Strebinger mehrmals retten, ehe es Christoph Freitag mit dem 2:1 noch für die fünf Minuten Nachspielz­eit spannend machte (89.).

„Wenn du solche Konterchan­cen vergibst und dann wird’s noch eng, musst du als Trainer völlig fertig sein“, fühlte Karl Daxbacher mit Djuricin. Der Wacker-Trainer haderte aber auch: „Wieder spielen wir gut, haben früh selbst gute Chancen und stehen doch ohne Punkte da.“

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