Neil Simon 1927–2018
Komödienautor. Wenn Jack Lemmon als putzwütiges Weichei Felix im Appartement des geschiedenen Sportreporters Oscar (Walter Matthau) einzieht, weiß man bereits, dass das nicht gutgehen kann. Aber man genießt die Streitereien – und das Zwänglertum. Die Filmkomödie „Ein seltsames Paar“aus 1968 basiert auf einem Stück, das drei Jahre zuvor am Broadway herausgekommen war – bereits mit Walter Matthau als Oscar Madison.
„The Odd Couple“war aber nur der nächste große Schritt für Neil Simon: Der Dramatiker und Drehbuchautor, 1927 im New Yorker Stadtteil Bronx geboren, hatte bereits davor, 1963, mit „Barfuß im Park“, verfilmt mit Robert Redford und Jane Fonda, einen unglaublichen Treffer gelandet.1966 liefen gleich vier Stücke von Simon gleichzeitig am Broadway. Er bekam Golden Globes, Emmys, Tonys und einen Pulitzer. Aber er musste auch Enttäuschungen einstecken. 2009 wurde die Neuinszenierung von „Brighton Beach Memoirs“(aus 1983) nach nur einer Woche eingestellt. „Ich bin sprachlos. Nach all den Jahren verstehe ich immer noch nicht, wie der Broadway funktioniert.“
Und auch nicht jedes seiner Stücke war exzellent. Aber Simon, der auch „Eine Leiche zum Dessert“und „Hotelgeflüster“schrieb, verstand es, Menschen höchst liebevoll mit all ihren Fehlern, Schwächen und Neurosen zu zeichnen. Am Sonntag starb der „König des Broadway“mit 91 Jahren. Die New York Times würdigte Simon als Theater-Autor, der dazu beigetragen habe, „den amerikanischen Humor neu zu definieren“.