Auf der Suche nach Gerechtigkeit Populistische Kritik
Wenn niedrigere Pensionen stärker angehoben werden als höhere, ist das dann „sozial“oder ein Verstoß gegen das Versicherungsprinzip?
Leistung lohnt sich nicht
Länger arbeiten und später in Pension gehen, wird damit noch uninteressanter. Wer länger arbeitet, mehr einbezahlt, wird bestraft, weil dann seine „höhere“Pension nicht mehr voll valorisiert wird. Dorothea Mihakovic
via kurier.at
Oben bitte noch deckeln
Die stärkere Anhebung der Mindestpensionen ist längst fällig und deren Umsetzung nur zu begrüßen. Nach oben könnte es eine Deckelung oder zumindest eine abgestufte geringere Anhebung geben, um die Einkommensschere nicht noch größer werden zu lassen. Diesmal ein großes Plus für die Regierung. Bravo, weiter so! Rene Bergmann
via kurier.at
Regierung mit Linksdrall
Die Regierung verkauft die unterschiedlichen Anpassungen unter dem Titel „soziale Anpassung“. Dies ist eine Themenverfehlung, denn es handelt sich ganz klar um „unsoziale Anpassungen“: Diejenigen, die weniger ins System eingebracht haben, erhalten mehr als jene, die das System mit ihren höheren Beiträgen füttern dürfen. Es widerspricht der Logik und ist eine Verhöhnung eines jeden Versicherungssystems. Ganz klar ist es ein weiterer Schritt zu einer einheitlichen „Volkspension“, aber dann bitte auch einheitliche Beiträge. Aber das auszusprechen, dafür fehlt der Regierung – nicht nur der aktuellen – die Courage. Also, egal welche Farbzusammensetzung, der „Linksdrall“ist weiterhin in Mode. Hans-Peter Schuhböck
per eMail
Die Pensionserhöhung ist beschlossen, und sie ist ganz ähnlich wie im Jahr 2017. Und jetzt schreien alle, die nur ein kleines bisschen sozialdemokratisch sind und natürlich auch die großen SP-Organisationen – z. B. der Pensionistenverband (Kostelka!) –, wie schlecht die Lösung ist. Das ist unverantwortlicher Populismus und schlicht die Unwahrheit. Und wird die gute, gemeinsame Arbeit im Seniorenrat wahrscheinlich aufs Spiel setzen. Mag. Franz Karl
1130 Wien Teures Österreich
Mit der von der Bundesregierung geplanten Pensionserhöhung bin ich höchst zufrieden! Danke! Wo allerdings Politik, Wirtschaft und Sozialpartnerschaft noch ein breites Wirkungsfeld hätten, wäre die Einflussnahme auf die Preisdifferenzen zwischen Österreich und Deutschland. Es ist nicht schlüssig erklärbar, warum voll vergleichbare Markenartikel (Lebensmittel und Konsumgüter) im gewichteten Warenkorb in Deutschland etwa um zehn Prozent billiger sind als in ebenfalls vergleichbaren Läden der häufig identischen Einzelhandelsketten in Österreich. Meining Fahlke
1120 Wien
Steigende Mieten Unfaire Vergleiche
AK und SPÖ unterschlagen der Bevölkerung ein Grundübel. Österreich produziert pro Jahr ca. 10.000 Wohnungen zu wenig, was die Mieten in die Höhe treibt. Es ist unseriös, die privaten Wohnungsvermieter als Preistreiber gegenüber dem Gemeindebau und gegenüber den Gemeinnützigen an den Pranger zu stellen. Die Darstellung mit 7,70 Euro pro m2 für eine gemeinnützige Wohnung, 8 Euro für den Gemeindebau und 11,40 Euro für eine private Wohnung unterschlägt alle Subventionen und steuerlichen Erleichterungen. Wenn man diese Vorteile einpreist, sind die Gemeinnützigen und auch der Gemeindebau mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht billiger als die privaten Vermieter. Was soll bitte beim Gemeindebau mit 8 Euro sozial sein, wenn der Wiener Richtwert für Zehntausende private Altbauwohnungen ohne Subventionen bei 5,58 Euro liegt? Bitte daher um ein Ende aller Halbwahrheiten und Auf hetzungsversuche. Mietzinsobergrenzen/Mietzinsbremsen sind ein Fantasiegespinst, das in Europa weitgehend gescheitert ist, damit vergällen sie Investoren und schaden Menschen mit geringem Einkommen. Wir benötigen ein Bekenntnis aller Parteien, dass das Wohnbaudefizit durch Leistungsanreize und befristete Steuererleichterungen behoben wird. Darüber hinaus sollte eine Staatsanleihe mit 100-jähriger Laufzeit zur Umsetzung gebracht werden. Kaspar Erath
per eMail