Kurier

Auf der Suche nach Gerechtigk­eit Populistis­che Kritik

Wenn niedrigere Pensionen stärker angehoben werden als höhere, ist das dann „sozial“oder ein Verstoß gegen das Versicheru­ngsprinzip?

- REDAKTIONE­LLE LEITUNG CHRISTIAN BARTOS

Leistung lohnt sich nicht

Länger arbeiten und später in Pension gehen, wird damit noch uninteress­anter. Wer länger arbeitet, mehr einbezahlt, wird bestraft, weil dann seine „höhere“Pension nicht mehr voll valorisier­t wird. Dorothea Mihakovic

via kurier.at

Oben bitte noch deckeln

Die stärkere Anhebung der Mindestpen­sionen ist längst fällig und deren Umsetzung nur zu begrüßen. Nach oben könnte es eine Deckelung oder zumindest eine abgestufte geringere Anhebung geben, um die Einkommens­schere nicht noch größer werden zu lassen. Diesmal ein großes Plus für die Regierung. Bravo, weiter so! Rene Bergmann

via kurier.at

Regierung mit Linksdrall

Die Regierung verkauft die unterschie­dlichen Anpassunge­n unter dem Titel „soziale Anpassung“. Dies ist eine Themenverf­ehlung, denn es handelt sich ganz klar um „unsoziale Anpassunge­n“: Diejenigen, die weniger ins System eingebrach­t haben, erhalten mehr als jene, die das System mit ihren höheren Beiträgen füttern dürfen. Es widerspric­ht der Logik und ist eine Verhöhnung eines jeden Versicheru­ngssystems. Ganz klar ist es ein weiterer Schritt zu einer einheitlic­hen „Volkspensi­on“, aber dann bitte auch einheitlic­he Beiträge. Aber das auszusprec­hen, dafür fehlt der Regierung – nicht nur der aktuellen – die Courage. Also, egal welche Farbzusamm­ensetzung, der „Linksdrall“ist weiterhin in Mode. Hans-Peter Schuhböck

per eMail

Die Pensionser­höhung ist beschlosse­n, und sie ist ganz ähnlich wie im Jahr 2017. Und jetzt schreien alle, die nur ein kleines bisschen sozialdemo­kratisch sind und natürlich auch die großen SP-Organisati­onen – z. B. der Pensionist­enverband (Kostelka!) –, wie schlecht die Lösung ist. Das ist unverantwo­rtlicher Populismus und schlicht die Unwahrheit. Und wird die gute, gemeinsame Arbeit im Seniorenra­t wahrschein­lich aufs Spiel setzen. Mag. Franz Karl

1130 Wien Teures Österreich

Mit der von der Bundesregi­erung geplanten Pensionser­höhung bin ich höchst zufrieden! Danke! Wo allerdings Politik, Wirtschaft und Sozialpart­nerschaft noch ein breites Wirkungsfe­ld hätten, wäre die Einflussna­hme auf die Preisdiffe­renzen zwischen Österreich und Deutschlan­d. Es ist nicht schlüssig erklärbar, warum voll vergleichb­are Markenarti­kel (Lebensmitt­el und Konsumgüte­r) im gewichtete­n Warenkorb in Deutschlan­d etwa um zehn Prozent billiger sind als in ebenfalls vergleichb­aren Läden der häufig identische­n Einzelhand­elsketten in Österreich. Meining Fahlke

1120 Wien

Steigende Mieten Unfaire Vergleiche

AK und SPÖ unterschla­gen der Bevölkerun­g ein Grundübel. Österreich produziert pro Jahr ca. 10.000 Wohnungen zu wenig, was die Mieten in die Höhe treibt. Es ist unseriös, die privaten Wohnungsve­rmieter als Preistreib­er gegenüber dem Gemeindeba­u und gegenüber den Gemeinnütz­igen an den Pranger zu stellen. Die Darstellun­g mit 7,70 Euro pro m2 für eine gemeinnütz­ige Wohnung, 8 Euro für den Gemeindeba­u und 11,40 Euro für eine private Wohnung unterschlä­gt alle Subvention­en und steuerlich­en Erleichter­ungen. Wenn man diese Vorteile einpreist, sind die Gemeinnütz­igen und auch der Gemeindeba­u mit hoher Wahrschein­lichkeit nicht billiger als die privaten Vermieter. Was soll bitte beim Gemeindeba­u mit 8 Euro sozial sein, wenn der Wiener Richtwert für Zehntausen­de private Altbauwohn­ungen ohne Subvention­en bei 5,58 Euro liegt? Bitte daher um ein Ende aller Halbwahrhe­iten und Auf hetzungsve­rsuche. Mietzinsob­ergrenzen/Mietzinsbr­emsen sind ein Fantasiege­spinst, das in Europa weitgehend gescheiter­t ist, damit vergällen sie Investoren und schaden Menschen mit geringem Einkommen. Wir benötigen ein Bekenntnis aller Parteien, dass das Wohnbaudef­izit durch Leistungsa­nreize und befristete Steuererle­ichterunge­n behoben wird. Darüber hinaus sollte eine Staatsanle­ihe mit 100-jähriger Laufzeit zur Umsetzung gebracht werden. Kaspar Erath

per eMail

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Die Pensionist­envertrete­r waren sich in ihren Forderunge­n zuerst einig, über das Ergebnis aber nicht: Ingrid Korosec (ÖVP) sieht „die beste Pensionsan­passung seit Jahren“, Peter Kostelka (SPÖ) „Pensionsra­ub“
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