Enid Blytons wildes Sexleben
Kinderbuchautorin von Fünf Freunde. Sie lebte frei und sorgte in der Lokalpresse für Skandale
Enid Blyton (1897–1968), die berühmte Kinderbuchautorin von Hanni und Nanni und Fünf Freunde, die 600 Millionen Bücher verkaufte, hatte ein ausschweifendes (Sex-)Leben. Das enthüllt ihre britische Biografin Nadia Cohen zu ihrem 50. Todestag.
Offenbar gehört das zum Kinderbuch-Autorinnen-Dasein dazu. Denn auch Astrid Lindgren sagt man Drogenexzesse nach. Die Erfolgsautorinnen lebten das freie Leben früh emanzipierter Frauen in den 1930er-Jahren und wurden in Millionen Kinderzimmern auf der ganzen Welt angehimmelt, weil sie Kindern Abenteuer in den Kopf setzten und sich perfekt in die Seelen der Kleinen einfühlen konnten. Jugendfrei natürlich im geschriebenen Wort. Enid Blyton hatte zur eige- nen Mutter keinen Kontakt, denn die fand ihr Schreibtalent unnötig.
Die Autorin heiratete, bekam zwei Töchter und setzte sich über alle Konventionen hinweg. 1938 bezog die finanziell von ihrem Mann unabhängige Frau ein Landgut namens Green Hedges in Beaconsfield nordwestlich von London. Dort soll sie sogar dabei beobachtet worden sein, wie sie nackt Ten- nis spielte. Die Lokalpresse berichtete weniger über ihre Bücher denn über die frivolen Sexpartys, die sich dort abgespielt haben sollen.
Enid Blyton fühlte sich in ihrer Mutterrolle unwohl, dafür soll sie mit dem Kindermädchen eine lesbische Beziehung gehabt haben. Der erste Ehemann Hugh machte sie offenbar nicht glücklich. Dafür hatte seine Frau zahllose Affären. Nach der Scheidung von ihrem mittlerweile alkoholkranken ersten Mann 1942 heiratet sie den Arzt Kenneth Darrel Waters, der sie bis zu ihrem Tod 1968 unterstützte. In ihren letzten Jahren litt Enid Blyton unter Alzheimer.
Die Töchter durften keinen Kontakt zu ihrem leiblichen Vater haben, der sich in eine 29 Jahre jüngere Frau und Autorin verliebt hatte. Eine Tochter, Gillian, forschte nach dem Tod der Mutter nach dem Aufenthaltsort des Vaters – und kam zu spät. Zwei Wochen, nachdem sie seine Adresse auf Malta erhalten hatte, starb er dort mit 82.
Auch Enid Blytons Töchter haben sich zerstritten. Gillian Baverstock verehrte ihre Mutter und beschrieb sie als liebevoll, Tochter Imogen Smallwood beschrieb sie als arrogant, anmaßend, ohne Mutterinstinkt und streng.