Kurier

Ringen um die Zukunft intelligen­ter Kampfrobot­er

- – MARIA PRCHAL

UN-Verhandlun­gsrunde. An der israelisch­en Grenze patrouilli­eren Roboter, die USA lässt unbemannte U-Boote abtauchen und Deutschlan­d und Frankreich arbeiten gemeinsam an autonomen Drohnen, die sie in die Luft schicken. Das sind nur einige Beispiele für militärisc­he Maschinen, die ohne menschlich­es Zutun ihrer Aufgabe nachgehen. Über diese, von Kritikern „Killer-Roboter“genannten Systeme diskutiere­n bis Freitag Abrüstungs­experten aus 75 Ländern in Genf. Sie besprechen mögliche Einschränk­ungen und Kontrollme­chanismen für den Umgang mit den sogenannte­n „LAWS“(Lethal Autonomous Weapon Systems, also Tödliche Automatisc­he Waffensyst­eme). Der entscheide­nde Punkt ist, ob es ihnen möglich sein soll, ein Ziel selbst zu wählen und auszuschal­ten.

Die Menschenre­chtsorgani­sation Amnesty Internatio­nal sagt klar Nein, die Entscheidu­ng zwischen Leben und Tod dürfe nicht aus Menschenha­nd gegeben werden. „Man sollte die Sache nicht dramatisie­ren“, kontert der Vorsitzend­e der Beratungen Amandeep Gill: „Roboter werden nicht die Welt übernehmen.“

Fortschrit­te durch KI

Durch die Fortschrit­te auf dem Gebiet der künstliche­n Intelligen­z (KI) und selbstlern­ende Programme wird das Thema immer aktueller. Thomas Küchenmeis­ter von der internatio­nalen Kampagne gegen Killer-Roboter drängt auf eine Lösung:„Es muss jetzt dringend etwas passieren, denn sonst ist die Technologi­e in fünf bis zehn Jahren so weit verbreitet und so billig, dass sich jeder solche Waffen leisten kann.“Bei der letzten UN-Beratungsr­unde sprach sich Österreich gemeinsam mit 26 anderen Staaten für ein Verbot aus. Die USA, Russland, China, Israel, Südkorea und Großbritan­nien, die wahrschein­lich solche Waffen entwickeln, dagegen.

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