FPÖ-Stadtrat nach Facebook-Kommentar zur ÖBB-Werbung dienstfrei gestellt
NÖ/OÖ.„ Dass Worte soviel anrichten können, hat mich tief geschockt.“Über Bruno Weber schwappte in den vergangenen Tagen aufgrund seines mittlerweile österreichweit bekannten Facebook-Postings eine Welle der Kritik. Nun könnte der vielfach als homophob und rassistisch beurteilte Kommentar auch das Ende seiner beruflichen Karriere bedeuten. Sein Arbeitgeber, ein großer international tätiger Industriebetrieb im Bezirk Amstetten, habe ihn jetzt dienstfrei gestellt, bestätigt Weber gegenüber dem KURIER. „Man will mich gerichtlich kündigen. Und das nach fast 30 Dienstjahren.“Weber ist im Unter- nehmen Betriebsratsvorsitzender.
Den Amstettener FPÖStadtrat holt damit sein Zornausbruch auf Facebook ein, wo er ein ÖBB-Werbesujet, das ein gleichgeschlechtliches Paar mit Kleinkind zeigt, mit „Schwuchteln“und „Neger“kommentierte und schrieb, „mir graust“.
Das Posting brachte Weber eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Linz ein. „In den nächsten Tagen“soll Weber deshalb vom oö. LVT (Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung) befragt werden. Unabhängig von einer möglichen Anklage durch den Staatsanwalt, etwa aufgrund des Verhet- zungsparagrafen, wartet auf Weber eine Tagsatzung beim Arbeitsgericht, das über die Rechtmäßigkeit der Dienstfreistellung urteilen wird.
Reue
„Es tut mir unendlich leid“, betont Weber. „Ich habe wirklich nichts gegen Homosexuelle oder Andersfarbige. Jeder soll so leben, wie er möchte. Es ging mir nur um den Begriff der Familie.“Deshalb habe ihn das Werbesujet „so gewurmt“. Das Posting sei „ein Blödsinn“gewesen, den er eingestehe. Nächste Woche möchte er als Zeichen seiner Reue 1500 Euro an den Verein „Licht für Kinder“übergeben. –