Kurier

Rassismus des „eh wurscht“

- Tartarotti schaut fern TV-KOLUMNE guido.tartarotti@kurier.at

Gut versteckt, im Sonntags-Mittagspro­gramm, war jetzt endlich die viel diskutiert­e Dokumentat­ion „Schwarz in Wien“zu sehen, die der ORF ja für ungeeignet für das Abendprogr­amm hielt.

Zu Wort kamen „Wiener wie jeder andere, nur die Hautfarbe ist anders“. Sie erzählen vom Alltagsras­sismus, mit dem sie konfrontie­rt sind. Interessan­t ist: Offenbar gibt es einen typisch Wienerisch­en Rassismus. Es ist der Rassismus des „eh wurscht“, sagte eine Betroffene. Der Wiener Schmäh verlange, „dass wir drübersteh­en. Er steht uns nicht zu, dass wir uns aufregen“.

Das Wichtigste an diesem Film war: Er gab den Betroffene­n Stimme – und zwar nur denen. Genau das wollen Menschen, die sich diskrimini­ert fühlen, nämlich: Dass man sie reden lässt und einfach zuhört, ohne Gegenrede, ohne Relativier­ung, ohne „ist nicht so gemeint“. Einfach einmal nur zuhören.

PS: Die Sendung hatte 86.000 Zuseher, gerade ein Prozent Reichweite.

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