Rassismus des „eh wurscht“
Gut versteckt, im Sonntags-Mittagsprogramm, war jetzt endlich die viel diskutierte Dokumentation „Schwarz in Wien“zu sehen, die der ORF ja für ungeeignet für das Abendprogramm hielt.
Zu Wort kamen „Wiener wie jeder andere, nur die Hautfarbe ist anders“. Sie erzählen vom Alltagsrassismus, mit dem sie konfrontiert sind. Interessant ist: Offenbar gibt es einen typisch Wienerischen Rassismus. Es ist der Rassismus des „eh wurscht“, sagte eine Betroffene. Der Wiener Schmäh verlange, „dass wir drüberstehen. Er steht uns nicht zu, dass wir uns aufregen“.
Das Wichtigste an diesem Film war: Er gab den Betroffenen Stimme – und zwar nur denen. Genau das wollen Menschen, die sich diskriminiert fühlen, nämlich: Dass man sie reden lässt und einfach zuhört, ohne Gegenrede, ohne Relativierung, ohne „ist nicht so gemeint“. Einfach einmal nur zuhören.
PS: Die Sendung hatte 86.000 Zuseher, gerade ein Prozent Reichweite.