Die Arbeit geht uns nicht aus, aber sie verändert sich
Studie. Werden Roboter massenhaft Jobs ausradieren und damit ein Heer von Arbeitslosen produzieren? Dafür gibt es rein gar keinen Beweis, sagt der Ökonom Jens Südekum von der deutschen Heinrich-Heine-Universität. Er kommt in seiner Studie „Digitalisierung der Arbeit“zu dem Schluss, dass den Menschen die Arbeit auch künftig nicht ausgehen wird.
Menschen trotz Roboter
Der Volkswirt verweist beispielsweise auf die hoch automatisierte deutsche Industrie, die etwa vier Mal so viele Roboter in den Werkshallen im Betrieb hat wie ihre Kollegen in den USA. Trotz zahlreicher Rationalisierungen beschäftigt die deutsche In- dustrie viele Mitarbeiter – der Anteil ist deutlich höher als in den USA.
Also alles eitle Wonne? Nicht ganz, relativiert Südekum. Denn das Lohnniveau könnte unter Druck geraten. Die wachsende Ungleichheit – die unteren 50 Prozent der Gesellschaft hatten wesentlich schwächere oder gar keine Lohnzuwächse, die oberen zehn Prozent dafür umso stärkere – zeige sich seit den 1990er-Jahren.
Auch die Arbeitsbedingungen haben sich für viele eher verschlechtert – Stichwort Flexibilisierung und Prekarisierung. Der klassische Nine-to-five-Job wird zum Auslaufmodell. Es gibt mehr unsichere, schlecht bezahlte Teil- oder Kurzzeitjobs.