Kurier

Der Schauspiel­er August Schmölzer über ...

Wordrap. Von Ängsten über Dankbarkei­t bis zu neuen Ideen: Was mit 60 Jahren alles noch zählt

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... die Angst, zu scheitern: „Angst habe ich keine, aber Respekt. Im Film ,Alexis Sorbas’ bricht plötzlich eine Holzkonstr­uktion zusammen. Sorbas fängt zu lachen an, er wird gefragt, warum. Er sagt: ,Hast du jemals schon etwas so schön zusammenkr­achen sehen?’ Das finde ich großartig. Wir werden nicht zusammenkr­achen, was soll mir schon passieren?“

... Dankbarkei­t: „Ich habe mit dem Stieglerha­us viel Spaß, das bedeutet auch viel Arbeit, viel Aufwand. Mein Vater hatte als Bauer und Maurer ganz schwer händisch gearbeitet – das muss ich nicht. Das empfinde ich als großes Geschenk, ich kann mit meinem Kopf arbeiten.“

... über Haltung: „Ich trete gegen Rechts auf, wenn es mir begegnet. Ich nehme Stellung dazu, in den Medien, in Form von Leserbrief­en. Ich habe eine Haltung, ich sage, was ich davon halte. Das passiert auch im Kleinen, indem man sagt: Ich möchte nicht, dass du so redest über andere Menschen.“

... über Heimat: „Ich habe in New York, in Berlin gelebt, mich hat es aber immer wieder hierher gezogen, weil es ein Ort ist, wo ich Freunde habe, Verwandte. Heimat ist für mich dort, wo ich mich befinde, lebe und wohne. Sie hat aber auch mit den Menschen zu tun. Und mit dem, wie ich lebe, was ich esse, mit Freiheit und der Landschaft. Das ist Heimat, das lasse ich mir nicht uminterpre­tieren.“...das Altern: „Ich bin Gott sei Dank relativ gesund, das ist ein großes Geschenk. Ich bin mir aber der Endlichkei­t bewusst. Deshalb lebe ich im Jetzt und das nicht auf Kosten von anderen.“

...neue Projekte: „Ich lese meinen Roman ,Der Totengräbe­r im Buchsbaum’ für den Südwestrun­dfunk ein. Das Buch wird nächstes Jahr fürs Kino verfilmt. Doch vorher drehe ich noch den deutschen Kinofilm ,Schlaf’ mit Sandra Hüller und Sunnyi Melles.“

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„Lebe im Jetzt, aber nicht auf Kosten von anderen“

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