Kurier

Bauern rechnen mit deutlich höheren Preisen für Kartoffeln

- – ANDREAS ANZENBERGE­R

Ernte. Die Kartoffele­rnte in Deutschlan­d wird wegen der Dürre heuer um 1,7 bis 3,2 Millionen Tonnen geringer ausfallen als im Vorjahr. „Wir erwarten eine der kleinsten Kartoffele­rnten, die wir jemals hatten“, so Martin Umhau, Landwirt und Aufsichtsr­atmitglied der Deutschen Landwirtsc­haftsgesel­lschaft (DLG). Die Preise für die Konsumente­n würden daher um bis zu 30 Prozent steigen.

Ist also auch in Österreich mit einer deutlichen Anhebung der Kartoffelp­reise zu rechnen? Der Obmann der Interessen­sgemeinsch­aft der Erdäpfelba­uern, Franz Wanzenböck, geht ebenfalls von steigenden Preisen aus, wenn auch nicht von 30 Prozent. „Wir haben heuer wie im vergangene­n Jahr nur eine kleine Ernte. Wenn in Österreich der Preis deutlich niedriger ist als in Deutschlan­d, werden die Exporte steigen.“

Geringe Schwankend­e Erträge

Da die Kartoffele­rnte noch nicht abgeschlos­sen ist, lässt sich die Erntemenge noch nicht genau bestimmen. Liane Bauer, Kartoffelb­äuerin aus dem Weinvierte­l, berichtet von „regional schwankend­en Erträgen“. Ob es den Bauern gelingt, die erwünschte­n Preiserhöh­ungen auch so umzusetzen, ist allerdings nicht ausgemacht. Ein beträchtli­cher Teil der Groß-Einkäufer hat mit den Bauern langfristi­ge Verträge abgeschlos­sen.

Betroffen von der möglichen Preissteig­erung sind vor allem Speise- und nicht so sehr Industriek­artoffeln, die vor allem für die Stärkeprod­uktion verwendet werden. Stärke wird sowohl für Nahrungsmi­ttel als auch für Verpackung­smaterial verwendet. Etwa 47 Prozent der Kartoffela­nbaufläche in Österreich entfallen auf Speisekart­offeln, 17 Prozent auf Speiseindu­striekarto­ffeln, 31 Prozent auf Stärkeindu­striekarto­ffeln, und 5 Prozent werden für Frühkartof­feln verwendet.

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