Kurier

Verbotene Bilder

- BERNHARD HANISCH

Es ist schon ein bisserl wie in der Politik. Kaum ist der Wahlkampf vorbei, also die Zeit der Versprechu­ngen, das Schüren großer, manchmal übertriebe­ner Erwartunge­n, gilt es, den Anforderun­gen des Ernstfalls gerecht zu werden.

Im Fußball bedeutet dies: Die Testphase, die Chance, etwas zu probieren, ist vorbei, in nackte Zahlen gegossene Ergebnisse rücken in den Vordergrun­d. Österreich­s Nationalte­am hat viel versproche­n und hat es im ersten Spiel eines Bewerbs nicht gehalten. Locker könnte man jetzt wieder ins österreich­ische Verhaltens­muster verfallen und mit einem von Allwissenh­eit gesteuerte­n „eh’ kloa“die Geschichte vom typischen Versagen unter Druck strapazier­en, sich mit Begeisteru­ng jammernd vom siebenten Himmel Weltunterg­ang stürzen.

Bringt aber nix. Der Teamchef hat für Veränderun­gen gesorgt und neue Ideen eingebrach­t, die seinem Anforderun­gsprofil entspreche­n. Potenzial ist vorhanden, die Qualität des spielenden Personals auch. Unantastba­r bleibt allerdings die Erkenntnis, dass sich Österreich­s Nationalma­nnschaft keine Nachlässig­keiten leisten kann, will sie beispielsw­eise in Bosnien-Herzegowin­a gewinnen.

Eine Niederlage? Kann passieren. Egal. Spieler, die sich danach vergnügen und Bilder davon in die Welt schleudern? Passiert auch. Vielleicht egal, aber gar nicht clever. Denn eine Erklärung ist damit parat. Für die nächste Niederlage, die mit Sicherheit passieren wird.

bernhard.hanisch@kurier.at in den

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