Mode à la „Pretty Woman“
Fashion Week. Escada zeigte in New York vom Kultfilm inspirierte Entwürfe
Während in den Geschäften derzeit mit Mänteln und Pullovern der Herbst eingeläutet wird, drehte sich bei der New York Fashion Week in den vergangenen Tagen bereits alles um die Trends für die kommende Frühjahr/Sommer-Saison. Neben jährlichen Fixstartern wie Tommy Hilfiger und Carolina Herrera gab es im Showkalender heuer einen Neuzugang. Das deutsche Modehaus Escada lud zum ersten Mal in seiner Firmengeschichte zu einer Fashion Show im Big Apple.
Niall Sloan, neuer Chefdesigner des Münchner Luxuslabels, besann sich für die Premiere in New York auf die Wurzeln des Unternehmens, das heuer sein 40-jähriges Bestehen feiert.
In den Achtzigerjahren war Escada für seine femininen Entwürfe, ausdrucksstarken
Farben und mit Goldknöpfen versehenen Blazern mit breiten Schultern bekannt geworden – und verkörperte damit den damaligen Zeitgeist der Power-DressingBewegung.
Jockey-Motive
Ganz im Zeichen der Achtziger standen auch Sloans Ideen für Escada. Die goldenen Knöpfe fanden sich ebenso wieder wie kräftige Farbtöne, die der Modemacher mutig miteinander kombinierte. Dass auf Seidenhosen und Pullovern ausgerechnet Elemente aus dem Pferdesport gedruckt waren, ist kein Zufall. 1978 sahen die Firmengründer Margaretha und Wolf- gang Ley während eines Shootings auf einer Rennbahn ein Pferd namens Escada – und benannten kurzerhand ihr Modehaus nach dem Tier
Auch ein Kult-Film aus den frühen Neunzigern beeinf lusste Niall Sloan in seinem kreativen Prozess, wie er backstage verriet. Als Hommage an Julia Roberts alias Vivian in „Pretty Woman“entwarf er ein beige-weiß gepunktetes Kleid, das an die Poloturnier-Szene erinnert. Wie gut die Rückbesin- nung auf vergangene Jahrzehnte in die heutige Zeit passt, war nicht zuletzt an der Aufarbeitung des Escada-Logos aus dem Jahr 1989 zu sehen. Dieses können Modemutige ab Frühjahr in Form eines bunten Ledermantels spazieren tragen. Der Trend zu auffälli- gen Logos bleibt also vorerst erhalten – ebenso wie der Sneakers-Hype. Um die kam auch Niall Sloan nicht herum.