Kurier

Ein wichtiger Schritt für eine heftig umstritten­e Reform

Urheberrec­ht. Das EU-Parlament winkte mit großer Mehrheit einen Reformvors­chlag durch.

- VON GEORG LEYRER

Google und Facebook können eine Sache meisterhaf­t: Sie können das, was andere produziere­n, zu Werbegeld machen. Und die netzwerkef­fektbeding­te Monopolisi­erung des Onlinemark­tes – mit wenigen erfolgreic­hen, dafür riesigen Playern – führt dazu, dass andere ins Hintertref­fen gerieten.

Medien und Künstler, die Angebote schaffen, von denen die großen Digitalpla­ttformen wesentlich leben, müssen online Groschen auf klauben – und werden gerne darauf hingewiese­n, dass ohne Facebook und Google ja eh niemand ihre Produkte online finden würde. Die EU-Urheber- rechtsrefo­rm soll diesen schärfsten Monopolisi­erungstend­enzen nun die Zähne ziehen: Die großen Plattforme­n sollen Lizenzen mit Medienverl­agen und Künstlerve­rtretern abschließe­n müssen. Und ihnen so einen fairen Anteil an den Werbeeinna­hmen zukommen lassen. AmMittwoch hat das EUParlamen­t die Reform ein Stück weitergere­icht: Mit großer Mehrheit wurde ein adaptierte­r Vorschlag befürworte­t, der nun von Kommission, Parlament und Rat ausverhand­elt werden soll.

Die Medien und die Künstler atmen auf. Doch die Reform ist brutal umstritten. Kritiker warnen vor Kollateral­schäden, bis hin zu Endzeitsze­narien wie dem Ende des freien Internets.

Diese Rühr-mich-nichtan-Attitüde des Internets war durchaus mal positiv: Online gab es einst den Traum von Freiheit und Gemeinsamk­eit. Der ist inzwischen eines üblen Todes gestorben.

Umso hohler klingen die Alarmisten­rufe, dass Zensur dräue, wenn Google und Facebook ein paar ihrer Millionen abgeben müssen. Wahr ist: Wenn freie Medien sterben, weil andere absahnen, öffnet man Zensur und Despotismu­s Tür und Tor.

georg.leyrer@kurier.at Fußball

803.000 Zuseher

Das Ergebnis ist bekannt: Das Österreich-Match gegen Bosnien war am Dienstag die meistgeseh­ene ORF-Sendung. Rizzoli und Isles 136.000 Zuseher Serienware auf ATV als PrivatQuot­ensieger. Knapp dahinter: Serienware auf Servus. „Hubert und Staller“sahen 128.000.

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Mit großer Mehrheit stimmte das EU-Parlament für die Reform
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