Ein wichtiger Schritt für eine heftig umstrittene Reform
Urheberrecht. Das EU-Parlament winkte mit großer Mehrheit einen Reformvorschlag durch.
Google und Facebook können eine Sache meisterhaft: Sie können das, was andere produzieren, zu Werbegeld machen. Und die netzwerkeffektbedingte Monopolisierung des Onlinemarktes – mit wenigen erfolgreichen, dafür riesigen Playern – führt dazu, dass andere ins Hintertreffen gerieten.
Medien und Künstler, die Angebote schaffen, von denen die großen Digitalplattformen wesentlich leben, müssen online Groschen auf klauben – und werden gerne darauf hingewiesen, dass ohne Facebook und Google ja eh niemand ihre Produkte online finden würde. Die EU-Urheber- rechtsreform soll diesen schärfsten Monopolisierungstendenzen nun die Zähne ziehen: Die großen Plattformen sollen Lizenzen mit Medienverlagen und Künstlervertretern abschließen müssen. Und ihnen so einen fairen Anteil an den Werbeeinnahmen zukommen lassen. AmMittwoch hat das EUParlament die Reform ein Stück weitergereicht: Mit großer Mehrheit wurde ein adaptierter Vorschlag befürwortet, der nun von Kommission, Parlament und Rat ausverhandelt werden soll.
Die Medien und die Künstler atmen auf. Doch die Reform ist brutal umstritten. Kritiker warnen vor Kollateralschäden, bis hin zu Endzeitszenarien wie dem Ende des freien Internets.
Diese Rühr-mich-nichtan-Attitüde des Internets war durchaus mal positiv: Online gab es einst den Traum von Freiheit und Gemeinsamkeit. Der ist inzwischen eines üblen Todes gestorben.
Umso hohler klingen die Alarmistenrufe, dass Zensur dräue, wenn Google und Facebook ein paar ihrer Millionen abgeben müssen. Wahr ist: Wenn freie Medien sterben, weil andere absahnen, öffnet man Zensur und Despotismus Tür und Tor.
georg.leyrer@kurier.at Fußball
803.000 Zuseher
Das Ergebnis ist bekannt: Das Österreich-Match gegen Bosnien war am Dienstag die meistgesehene ORF-Sendung. Rizzoli und Isles 136.000 Zuseher Serienware auf ATV als PrivatQuotensieger. Knapp dahinter: Serienware auf Servus. „Hubert und Staller“sahen 128.000.