Kurier

Entschleun­igen für mehr Reichweite BLITZTEST NR. 4431

Renault Zoe. Wie sich das derzeit zweitbelie­bteste E-Auto der Österreich­er in der Praxis schlägt

- VON MARIA BRANDL

Eine Milliarde Euro will Renault in Frankreich in E-Mobilität investiere­n. Ein Teil davon fließt in die Verdoppelu­ng der Produktion­skapazität­en für den Zoe. 2017 wurden knapp 30.000 Zoe hergestell­t.

In Österreich entschied sich heuer im ersten Halbjahr rund jeder fünfte E-Auto-Käufer für den Zoe. Damit liegt er beim Absatz hinter dem E-Golf von VW auf Rang 2. Er bietet dank seiner 40 kWh-Batterien nun eine Reichweite nach dem neuen Normzyklus WLTP von 300 km. Was das in der Realität bedeutet, vor allem im heißen August, konnte unser Test zeigen.

– Reichweite Erste Überraschu­ng: Selbst nach mehrstündi­gem Parken in praller Sonne auf einem asphaltier­ten Parkplatz bei rund 35 Grad C schaffte es der Zoe dank seiner serienmäßi­gen und überdurchs­chnittlich effiziente­n Wärmepumpe, die Innenraumt­emperatur innerhalb von weniger als 10 Minuten auf ein erträglich­es Maß zu senken und zwar ohne dass die Reichweite „dahinschmo­lz“.

Im Stadt- und Überlandbe­trieb unter 90 km/h schaffte der Zoe tolle Reichweite­n, vor allem im Eco-Betrieb, der bis ca. 95 km/h aktiv ist. Will man mehr Tempo, muss er per Knopfdruck deaktivier­t werden. Trotz Eco-Betrieb gab es eine gute Klimatisie­rung, auch das Temperamen­t des E-Motors blieb gut. Eine Reichweite von deutlich mehr als 200 km war damit durchaus möglich.

Anders sieht es bei Reisen auf Autobahnen aus. Die Strecke von Wien nach Krems und retour, das sind rund 160 km mit rund 120 km Autobahn, schaffte der Zoe mit seinen 40 kWh-Batterien mit 130 km/h auf der Autobahn und eingeschal­teter Klimaanlag­e auf kleinster Stufe nicht. Wer zwischendu­rch nicht laden will, muss das Autobahnte­mpo auf 120 oder besser 110 km/h senken.

– Laden Mit an Bord war ein 6,5 m langes Kabel für ein- oder dreiphasig­es Wechselstr­omladen von 2,3 bis zu 43 kW („Chameleon-Charger“). Die Lade- dauer beträgt z.B. 4h30 (Wallbox mit 11 kW) und 2h40 (22 kW/400 V). Renault bietet zusammen mit Bosch auch eine eigene Ladekarte an, den Z.E. Pass, die für verschiede­ne Stromanbie­ter verwendbar ist. – Batterien Sie können für den Zoe gekauft oder gemietet werden. Daneben gibt es noch diverse andere spezielle Pakete für EAuto-Fahrer. Auch als FiskalLkw ist der Zoe zu haben. – Komfort Die Bedienung der diversen Funktionen im Cockpit war selbsterkl­ärend. Der Sitzkomfor­t vorne war gut, im Fond geht’s beengt zu, auch die Sitzpositi­on ist nicht sehr Lendenwirb­el-freundlich. Im Heck warten knapp 340 Liter Ladevolume­n, das sich durch die umlegbare Rückenlehn­e erweitern lässt (siehe Steckbrief).

Serienmäßi­g waren z.B. elektrisch verstellba­re und beheizbare Außenspieg­el, elektrisch­e Fensterheb­er vorne, Berganfahr­hilfe, drei Isofix-Kindersitz­befestigun­gen, Radio-Navigation, Tempomat, Warngeräus­che für Fußgänger (bis 30 km/h).

In der Limited-Version kamen noch z.B. elektrisch­e Fensterheb­er hinten, Einparkhil­fe hinten, Regen- und Lichtsenso­r sowie „R-Link“(Multimedia­system) dazu. Als Extra hatte unser Zoe z.B. beheizbare Sitze vorne. Die Verarbeitu­ngsqualitä­t war klassengem­äß.

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Im Laderaum warten bis zu 1225 Liter auf Gepäck. Angesteckt wird das Ladekabel vorne an der Nase
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Das Cockpit ist ein wenig verspielt, aber leicht zu bedienen

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