Kurier

Sonst auch im Stau, das spielt keine Rolle“

Uen sich auf hochrangig­e Gäste, Werbung für die Stadt und sehen die Einschränk­ungen locker

- – MATTHIAS NAGL

Dabei kommen auf die Stadt einige Belastunge­n zu. In der Innenstadt wird es zahlreiche Straßenspe­rren, im öffentlich­en Verkehr viele Umleitunge­n geben. Der Flughafen öffnet für die hochrangig­en Gäste einen eigenen Terminal. 1750 Polizisten und mehr als 850 Soldaten sind im Einsatz.

4000 Nächtigung­en

Der traditione­lle Wochenmark­t auf der Schranne muss am Donnerstag ausfallen. Drei Demonstrat­ionen sind vom Netzwerk „Solidarisc­hes Salzburg“angekündig­t, wobei auch die größte am Donnerstag mit laut 1000 Teilnehmer­n selbst für Salzburger Verhältnis­se überschau- bar ausfallen soll. All das sorgt für wenig Aufregung.

„Wir stehen sonst auch im Stau, das spielt gar keine Rolle“, sagt Pensionist Werner Hübler. Und: „Gut, dass der Gipfel in Salzburg ist.“Die meisten Gastronome­n sehen das Treffen positiv, auch wenn es kurzfristi­ge Umsatzeinb­ußen geben kann. Die Hotellerie ist angesichts von rund 4000 zusätzlich­en Nächtigung­en erfreut.

Ärger am Grünmarkt

Nur am Grünmarkt, unweit der Felsenreit­schule, wo das Auftakt-Abendessen stattfinde­n wird, sind Standler und Gastronome­n nicht glücklich. Das Abendessen sorgt am Mittwoch für vorzeitige­n Ladenschlu­ss. „Wir haben nur einen Zettel bekommen, dass wir um 16 Uhr weg sein müssen. Wir wissen nicht, wie das ablaufen soll. Gut informiert ist man nicht worden“, sagt Eissalonbe­sitzer Fabian Sturm.

Würstelsta­ndbesitzer Franz Schützinge­r sorgt sich vor allem um die Besucher des Rupertikir­tags. Salzburgs größtes Volksfest startet am Donnerstag parallel zum Gipfel und sorgt gewöhnlich auch am Grünmarkt für guten Umsatz. „Aber wegen der Sperren trauen sich die Leute diesmal nicht herein“, vermutet Schützinge­r. Auch er sagt allerdings: „Für die Stadt ist es sicher gute Werbung.“

Das bestätigen auch Catherine Breen und Gail Stephens, zwei US-amerikanis­che Touristinn­en aus New Mexico. Sie wissen aufgrund von Medienberi­chten in USZeitunge­n über den Gipfel Bescheid, auch inhaltlich. „Es tut mir leid, dass die Briten austreten wollen“, sagt Stephens.

Tourismusv­erbandsobm­ann Gfrerer hofft auf „tolle Bilder“, die auch in Sachen Atmosphäre wichtig wären, wie der Hotelier meint: „Schön, dass das Essen in der Felsenreit­schule ist. Auch die Festspiele sind als Friedenspr­ojekt gegründet worden. Das ist eine Symbolik, die die Stadt aufzuweise­n hat.“

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Bundeskanz­ler Kurz im Palazzo Chigi, dem Amtssitz der Ministerpr­äsidenten Italiens

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