Metamorphose
Warum gerade in Zeiten der Begeisterung für die virtuelle Welt Autosalons wichtig sind.
„Le Salon se metamorphose“, der Autosalon wandelt sich, steht rund um den Pariser Autosalon auf zahlreichen Plakaten zu lesen. Das Messegebiet ist eine riesige Baustelle, wo künftig neben den Messehallen auch Hotelzimmer und begrünte Betonwannen Besucher anziehen sollen.
Der große Umbruch im Autogeschäft hat heuer auch den lange Zeit größten Autosalon der Welt mit 2016 noch einer Mio. Besucher erreicht. Rund zehn Autohersteller verzichten auf einen Auftritt, darunter so große wie VW, Opel, Ford oder Nissan. Wo noch 2016 auf Hochglanz polierte Modelle dicht an dicht standen, werden heuer die Leerstellen zwischen den zudem „schlankeren“Ständen der verbliebenen Autohersteller mit Oldtimern und Accessoires rund um die Mobilität bis zu faltbaren Garagen gefüllt.
Die Autohersteller präsentieren ihre neuen Modelle immer öfter auf Elektronikmessen oder Megapartys. Auch wenn diese laut Experten noch teurer sein könnten als ein Messeauftritt. In Paris beträgt etwa laut Tageszeitung Le Monde die Standmiete 155 bis 177 Euro pro m2. Samt Ausstattung und Personal summiert sich ein Messeauftritt leicht auf vier oder fünf Mio. Euro.
Und dennoch: Mit dem Rückzug der Autohersteller von Autosalons steht mehr als nur Geld für die Betreiber am Spiel. Es geht damit auch der direkte Kontakt zu einem Millionenpublikum verloren. Dieses wiederum verliert die Chance, eine umfassende Übersicht über aktuelle Modelle hautnah zu erleben.
Die Kluft zwischen Hersteller und Kunden wird sich vertiefen.