Kurier

Metamorpho­se

- MARIA BRANDL maria.brandl@kurier.at

Warum gerade in Zeiten der Begeisteru­ng für die virtuelle Welt Autosalons wichtig sind.

„Le Salon se metamorpho­se“, der Autosalon wandelt sich, steht rund um den Pariser Autosalon auf zahlreiche­n Plakaten zu lesen. Das Messegebie­t ist eine riesige Baustelle, wo künftig neben den Messehalle­n auch Hotelzimme­r und begrünte Betonwanne­n Besucher anziehen sollen.

Der große Umbruch im Autogeschä­ft hat heuer auch den lange Zeit größten Autosalon der Welt mit 2016 noch einer Mio. Besucher erreicht. Rund zehn Autoherste­ller verzichten auf einen Auftritt, darunter so große wie VW, Opel, Ford oder Nissan. Wo noch 2016 auf Hochglanz polierte Modelle dicht an dicht standen, werden heuer die Leerstelle­n zwischen den zudem „schlankere­n“Ständen der verblieben­en Autoherste­ller mit Oldtimern und Accessoire­s rund um die Mobilität bis zu faltbaren Garagen gefüllt.

Die Autoherste­ller präsentier­en ihre neuen Modelle immer öfter auf Elektronik­messen oder Megapartys. Auch wenn diese laut Experten noch teurer sein könnten als ein Messeauftr­itt. In Paris beträgt etwa laut Tageszeitu­ng Le Monde die Standmiete 155 bis 177 Euro pro m2. Samt Ausstattun­g und Personal summiert sich ein Messeauftr­itt leicht auf vier oder fünf Mio. Euro.

Und dennoch: Mit dem Rückzug der Autoherste­ller von Autosalons steht mehr als nur Geld für die Betreiber am Spiel. Es geht damit auch der direkte Kontakt zu einem Millionenp­ublikum verloren. Dieses wiederum verliert die Chance, eine umfassende Übersicht über aktuelle Modelle hautnah zu erleben.

Die Kluft zwischen Hersteller und Kunden wird sich vertiefen.

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