Kurier

Nach 120 Jahren wieder unter Strom

An der Seine wird Elektro-Mobilität großgeschr­ieben. Renault sieht sich weiter als Vorreiter

- VON MARIA BRANDL

Noch fristen E-Autos in Europa ein Nischendas­ein, allen Sonntagsre­den zum Trotz. Bei den Verkäufen wie beim Angebot. Zumindest Letzteres wird sich in den kommenden Jahren deutlich verbessern, wie auch die Ankündigun­gen der deutschen Autoherste­ller Audi und Mercedes sowie von Skoda auf dem Pariser Autosalon zeigen, der heuer 120-JahrJubilä­um feiert.

– Renault Dass der Marktführe­r aber aus Frankreich kommt, daran ließ Renault-Konzernche­f Carlos Ghosn bei seiner Rede am Vorabend des Autosalons keinen Zweifel: „Renault setzt als Vorreiter seit 2008 auf Elektro-Mobilität und ist heute in Europa Marktführe­r bei ElektroFah­rzeugen.“Renault sei der einzige Hersteller, der bei fünf Modellreih­en reine Batterieel­ektrische Versionen anbiete und damit Gewinn mache.

Ghosn will nun die Zahl der E-Fahrzeug-Verkäufe deutlich erhöhen. Auch sein Hoffnungsm­arkt ist China. Das Reich der Mitte ist der weltweit größte und am stärksten wachsende Markt für E-Mobile, kräftige staatliche Förderunge­n helfen dabei.

Mit dem kompakten E-SUV „K-ZE“, der für China entwickelt wurde und dort auch gebaut werden wird, will Ghosn ein E-Auto anbieten, das so günstig wie chinesisch­e Konkurrenz­modelle ist, aber deutlich mehr bietet. Seine Reichweite soll dank 22-kWhBatteri­e 250 km betragen. Wenn sich der 3,7 m lange K-ZE in China bewährt, soll er auch auf anderen Märkten angeboten werden, eventuell auch in Europa.

Von einem chinesisch­en Hersteller bezieht Renault zudem die Batterieze­llen für den K-ZE, aber auch für den nächsten Kangoo. Chinesen bauen in Europa gewaltige neue Zell-Produktion­en auf. Auch VW wird von dort aus beliefert (siehe Motor-KURIER-Beilage am Sonntag, den 7.10.).

Bis 2020 will Renault den EAnteil bei den Verkäufen auf 10 % erhöhen. Dazu beitragen können auch Erleichter­ungen beim Laden: 2019 will Renault auf den EU-Stecker CCS umsteigen, damit ist auch Gleichstro­mSchnellla­den bis 50 kW möglich. Auf Schnelllad­en mit 150 kW müssen Renault-Kunden noch länger warten.

– Umfeld In der zweiten Hälfte 2019 wird auch die Auslieferu­ng des E-SUV von Mercedes, des EQC, erfolgen (Motor-KURIER 9.9). Auch der E-SUV von Audi, der ETron, ist für 2019 angesagt. Der Kia Niro EV wird Anfang 2019 bei uns starten und Schnelllad­en mit bis zu 100 kW erlauben. Er verspricht eine E-Reichweite von bis zu 485 km mit der 64 kWh-Batterie, mit der 39,2 kWhVariant­e sind es 312 km. Sogar Tesla ist mit seinem Model S auf dem Salon vertreten. Auch dessen Europa-Start erfolgt 2019.

Mehr in der Motor-KURIER-Beilage am Sonntag, den 7.10. und auf

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Großes Bild: Der EZUltimo ist das dritte Modell, das Renault heuer als Ausblick für künftigen automatisi­erten, elektrisch­en Straßenver­kehr zeigt. Klein: Der kompakte E-SUV K-ZE startet als Erstes in China
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Von links: Audi E-Tron, Kia Niro EV und Mercedes EQC. Alle drei werden in Österreich ab 2019 zu haben sein
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