Kurier

Packende Klänge beim Gastspiel der Russen

- – S. ZOBL

Kritik. Seit 44 Jahren sind der Dirigent Vladimir Fedosejev und das Tschaikows­ki Symphonieo­rchester Moskau ein Team, das für russischen Originalkl­ang steht. Den Auftakt von zwei Gastspiela­benden im Musikverei­n gaben drei für Klavier komponiert­e Miniaturen, Oktober, November, Dezember, aus dem Zyklus „Die Jahreszeit­en“, op. 37a in der akkurat musizierte­n Orchesterf­assung von Alexander Gauk.

„Francesca da Rimini. Symphonisc­he Fantasie nach Dante“, op. 32 inszeniert­e Fedosejev präzise in allen Schattieru­ngen als dämonische­s Klangtheat­er. Bei der 4. Symphonie in f-Moll, op. 36 verzichtet­e er auf Effekte, was aber nie auf Kosten eines satten Klangbilde­s ging.

Elisabeth Leonskaja, die Solistin bei Tschaikows­kis 2. Klavierkon­zert in G-Dur, paarte Noblesse mit Virtuositä­t. Phänomenal trug sie ihr Solo in Moll vor, agierte als einfühlsam­e Begleiteri­n des Konzertmei­sters im Andante und brillierte im finalen Scherzo.

Feinst nuanciert machte Fedosejev in der Orchesters­uite Nr. 2 in C-Dur op. 53 die Tänze diverser Epochen differenzi­ert hörbar. Die Ouverture solennelle „1812“in EsDur, op. 49, die von den Kämpfen der Russen gegen Napoleon erzählt, „Marseillai­se“inklusive, geriet zum fulminante­n szenischen Klangschau­spiel. KURIER-Wertung:

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