Markus Sattel, Vorstandsdirektor Salzburger Sparkasse, über unterschätzte Unfallrisiken.
Ministerpräsident Söder stellt Bayerns Raumfahrtprogramm vor, will Probleme vom All aus lösen
Dass CSU-Politiker Markus Söder nach höherem strebt, ist kein Geheimnis. Nun, endlich im Amt des Ministerpräsidenten angekommen, soll es gleich weitergehen: ins All.
Eine Woche vor der Wahl stellte er das bayerische Raumfahrtprogramm „Bavaria One“vor. Ob dies die Umfragewerte der CSU (aktuell bei 35 Prozent) noch durchstarten lässt wie eine Rakete, dass bleibt zu bezweifeln. Denn das auf dem Logo des Programms ausgerechnet sein Konterfei prangt, brachte ihm Spott und Häme im Netz ein. Während ihn manche damit am liebsten gleich zum Mars schicken würden, ätzten andere über „Major Markus“.
Doch dem ist es damit ernst: 700 Millionen Euro will er investieren, die auch einen Satelliten und eine Fakultät für Raumfahrt an der TU München inkludieren. Das Programm solle „Lösungen für Probleme der Menschen entwickeln, etwa bei Medizin oder Ökologie“.
Juso-Chef Kevin Kühnert schlussfolgert, dass Söder wohl „hinterm Mond“lebe. Denn für gebührenfreie Kitas, oder Jobs für Lehrkräfte ge- be es kein Geld. In diese Kerbe schlägt auch die politische Konkurrenz in Bayern. Michael Moser von den Freien Wählern kommentierte, man solle lieber „irdische Probleme lösen“.
Da wäre etwa die Wohnungsnot in den Städten – wer sich in München umhört, bekommt das als Problem Nummer eins genannt. Laut SPD bedarf es mindestens 25.000 neuer bezahlbarer Wohnungen.
Steigende Mieten
U-Bahnschaffnerin Karin ist derzeit auf der Suche, erzählt sie dem KURIER. Sie müsse ausziehen, weil die Vermieter Eigenbedarf angemeldet haben. Ihr Problem: Sie könne kaum etwas Leistbares finden. „Die Mietpreise steigen, während mein Einkommen gleich bleibt“.
Was vielen Menschen von Ober- bis Niederbayern besonders sauer aufstößt: dass die bayerische Regierung die Landesmittel für den sozialen Wohnungsbau beinahe halbierte, sie Ende 2016 von 159 auf 87 Millionen Euro kürzte. Zudem hat Markus Söder in seiner Zeit als Finanzminister die strudelnde Landesbank mit zehn Milliarden gerettet, aber nicht die staatliche Wohnungsgesellschaft gekauft. Söder argumentierte damals, die EUKommission habe den Kauf verboten, was aber ein Schreiben widerlegt, berichtete die Süddeutsche Zeitung.
Die Causa verfolgt Söder jedenfalls bis in den aktuellen Wahlkampf, auch wenn er derzeit lieber an seine Zukunftsmission denkt.