Innsbruck stellte den Spielverlauf auf den Kopf
Überraschung. Wacker besiegte als klar schwächeres Team den LASK und blieb erstmals in dieser Saison ohne Gegentor.
Man wäre gestern in der Kabine des FC Wacker gerne ein Mäuschen gewesen. Als Karl Daxbacher den Sir vor der Tür ließ und seinen Spielern einmal so richtig die Leviten las. „Das war der seltene Fall, dass der Trainer Daxbacher in der Kabine einmal richtig laut geworden ist“, gestand der 65Jährige. Und man konnte es ihm auch nicht verdenken.
0:10 lautete zur Halbzeit das Eckenverhältnis zu Gunsten des LASK, die Torschussstatistik sah ähnlich eindeutig aus. Dass es nach 45 Minuten noch 0:0 stand, hatte Wacker nur der schlechten Chancenverwertung der Linzer zu verdanken, die angefangen von der Querlatte (Wiesinger) alles trafen, nur nicht ins Tor. „Es war von Anfang bis Ende irgendwie immer noch ein Innsbrucker Fuß dazwischen“, bilanzierte LASKCoach Oliver Glasner nach diesem Match, das laut der Statistik eigentlich nur einen Sieger haben hätte dürfen: den LASK.
Dass die Linzer das Tivolistadion trotzdem mit leeren Händen verlassen mussten, haben sie sich in erster Linie selbst zuzuschreiben. „Wir haben den Innsbruckern das Tor geschenkt“, ärgerte sich Oliver Glasner. Innenverteidiger Christian Ramsebner befand sogar, „dass sie bei Wacker nicht wissen, warum sie gewonnen haben“.
Abwehrpatzer
Dafür weiß Ramsebner nur zu gut, dass er diese 0:1-Niederlage mit zu verantworten hat. Nach einem Tormannabschlag reagierte der Abwehrspieler zu langsam und ließ sich von Dieng übertölpeln (70.). Mit einer Aktion stellten die Innsbrucker, die nach Daxbachers Kabinenpredigt deutlich aggressiver ans Werk gingen, den Spielverlauf völlig auf den Kopf.
„Man hat gesehen, dass man im Fußball auch als schlechtere Mannschaft gewinnen kann“, schmunzelte Daxbacher und kündigte schon einmal an, künftig öfter einmal in der Kabine lauter zu werden. „Wenn es der Mannschaft hilft und sie es braucht, dann wiederhole ich das gerne.“