Kurier

Innsbruck stellte den Spielverla­uf auf den Kopf

Überraschu­ng. Wacker besiegte als klar schwächere­s Team den LASK und blieb erstmals in dieser Saison ohne Gegentor.

- VON CHRISTOPH GEILER

Man wäre gestern in der Kabine des FC Wacker gerne ein Mäuschen gewesen. Als Karl Daxbacher den Sir vor der Tür ließ und seinen Spielern einmal so richtig die Leviten las. „Das war der seltene Fall, dass der Trainer Daxbacher in der Kabine einmal richtig laut geworden ist“, gestand der 65Jährige. Und man konnte es ihm auch nicht verdenken.

0:10 lautete zur Halbzeit das Eckenverhä­ltnis zu Gunsten des LASK, die Torschusss­tatistik sah ähnlich eindeutig aus. Dass es nach 45 Minuten noch 0:0 stand, hatte Wacker nur der schlechten Chancenver­wertung der Linzer zu verdanken, die angefangen von der Querlatte (Wiesinger) alles trafen, nur nicht ins Tor. „Es war von Anfang bis Ende irgendwie immer noch ein Innsbrucke­r Fuß dazwischen“, bilanziert­e LASKCoach Oliver Glasner nach diesem Match, das laut der Statistik eigentlich nur einen Sieger haben hätte dürfen: den LASK.

Dass die Linzer das Tivolistad­ion trotzdem mit leeren Händen verlassen mussten, haben sie sich in erster Linie selbst zuzuschrei­ben. „Wir haben den Innsbrucke­rn das Tor geschenkt“, ärgerte sich Oliver Glasner. Innenverte­idiger Christian Ramsebner befand sogar, „dass sie bei Wacker nicht wissen, warum sie gewonnen haben“.

Abwehrpatz­er

Dafür weiß Ramsebner nur zu gut, dass er diese 0:1-Niederlage mit zu verantwort­en hat. Nach einem Tormannabs­chlag reagierte der Abwehrspie­ler zu langsam und ließ sich von Dieng übertölpel­n (70.). Mit einer Aktion stellten die Innsbrucke­r, die nach Daxbachers Kabinenpre­digt deutlich aggressive­r ans Werk gingen, den Spielverla­uf völlig auf den Kopf.

„Man hat gesehen, dass man im Fußball auch als schlechter­e Mannschaft gewinnen kann“, schmunzelt­e Daxbacher und kündigte schon einmal an, künftig öfter einmal in der Kabine lauter zu werden. „Wenn es der Mannschaft hilft und sie es braucht, dann wiederhole ich das gerne.“

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Verkehrte Welt: Wackers Dieng stellte dem LASK und Team-Debütanten Trauner ein Bein

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