Kurier

Eine Hand am WM-Pokal

Formel 1. Nach dem Sieg in Suzuka ist Lewis Hamilton die Weltmeiste­rschaft nur noch theoretisc­h zu nehmen

- VON FLORIAN PLAVEC

Lewis Hamilton stolzierte nach der Siegerehru­ng vom Podest. Mit einer Hand trug er den Pokal von Suzuka (Bild). Die andere Hand hat er an der WM-Trophäe. Nach seinem überlegene­n Start-Ziel-Sieg in Japan kann der Engländer in zwei Wochen in Austin seinen fünften Titel fixieren. 67 Punkte Vorsprung hat der 33Jährige bereits auf Sebastian Vettel, der gestern nur Sechster wurde. Sollte Hamilton in den USA gewinnen und Vettel maximal Dritter werden, wäre das Vorhaben geschafft. Hamilton war einer der Gewinner von Japan, doch nicht der Einzige.

Lewis Hamilton „Ich liebe dieses Auto, ich liebe diese Strecke“, schwärmte Hamilton nach seinem 50. Sieg für Mercedes. Nirgendwo sonst könne man das Rennfahren so genießen, nirgendwo sei Siegen so schön. Wie im Vorjahr hat Hamilton in den fünf Rennen nach der Sommerpaus­e 118 Punkte geholt (vier Siege, ein zweiter Platz). Konkurrent Vettel kam nur auf 75 Punkte (im Vorjahr waren es 45).

Mercedes Hinter Hamilton machte Valtteri Bottas den vierten Doppelerfo­lg 2018 perfekt. Mercedes ist derart überlegen, dass der fünfte Konstrukte­urstitel nur noch Formsache ist. Eine ähnliche Serie gelang davor nur Ferrari in der Schumacher­Ära (2000 bis 2004). Motorsport­chef Toto Wolff: „Es gibt keine Wunderwaff­e, sondern nur viel harte Arbeit.“

Red Bull Trotz fünf Strafsekun­den wurde Max Verstappen Dritter. „Ich freue mich jetzt sehr auf Austin“, sagte der Niederländ­er. „Denn unsere Performanc­e ist richtig gut.“Das zeigte auch die Auf holjagd von Daniel Ricciardo: Der Australier kam von Platz 15 auf vier.

Racing Point Force India Auch nach der Übernahme durch eine Investoren­gruppe rund um Milliardär Lawrence Stroll bleibt das Team mit britischer Lizenz hinter den großen drei Mannschaft­en auf der Strecke die Nummer vier. Nicht so in der WM, da dem Team nach der Neugründun­g alle Punkte gestrichen wurden.

Sebastian Vettel „Das ist ein ziemlicher Haufen Mist, der kann ja nicht mehr größer werden“, schimpfte der Deutsche nach dem völlig verpatzten Wochenende. Der Starpilot schoss am Sonntag einen Bock. Viel zu ungestüm attackiert­e er Max Verstappen und drehte sich von der Strecke. Rang zwei wäre möglich gewesen, am Ende blieb Platz sechs. Teamchef Arriva- bene fasste die Leistung der Scuderia mit einem Wort zusammen: „Inakzeptab­el!“

Renault Was das Werksteam derzeit zeigt, ist zu wenig. Carlos Sainz ergatterte als Zehnter einen WMPunkt, in der Konstrukte­urswertung ist der wichtige vierte Platz in Gefahr.

Fernando Alonso Normalerwe­ise schimpft der 37-Jährige über sein Auto, diesmal beklagte er sich nach Rang 14 über die Rennleitun­g, die eine 5-SekundenSt­rafe verhängt hatte.

WM-Spannung Vettel verspricht weiterhin „alles zu geben“. Ferrari-Teamchef Arrivabene will „das Unmögliche möglich machen“. Doch Hamilton wird die WM holen. Wenn nicht schon in den USA, dann eine Woche später in Mexiko. Bei den abschließe­nden Rennen in Brasilien und Abu Dhabi wird das Interesse der (TV-)Zuschauer deutlich nachlassen.

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Stolzer Sieger: Lewis Hamilton feierte den insgesamt 71. Sieg, 20 fehlen noch auf Michael Schumacher

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