Kurier

„15 Minuten Gesprächsz­eit wären genug“

Gesundheit­sinitiativ­e. Experten trafen sich zum Round Table über das Thema Rheuma

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„Frühdiagno­stik kann helfen. Schmerzen werden oft zu lange ertragen.“

Dr. Christian Wiederer Klinikum am Kurpark Baden

„Wir müssen die Awareness der Patienten, aber auch der Ärzte erhöhen.“

Dr. Rudolf Puchner

Präsident der Österreich­ischen Gesellscha­ft für Rheumatolo­gie

„Bei den Medikament­en hat sich wahnsinnig viel getan. Nun ist ein niederschw­elliger Zugang nötig.“

Mag. Christophe­r Schachl Novartis

„Wie informiere ich die Bevölkerun­g, damit sie die richtigen Symptome erkennt?“

Dr. Richard Öllinger Pfizer

Rund zwei Millionen Österreich­er sind von rheumatisc­hen Erkrankung­en betroffen. Erschweren­d kommt hinzu, dass aufgrund der Vielzahl an Rheumaform­en (von der harmlosen bis zu gefährlich­en Erkrankung­en gibt es rund 400 Arten) eine Diagnose nicht einfach zu stellen ist. Bis die Patienten die richtige Therapie bekommen, haben sie oft bereits einen langen Leidensweg hinter sich. Nicht zuletzt, weil die Symptome oft eher „schwammig“sind. „Die Awareness für Rheuma muss sowohl aufseiten der Patienten, als auch aufseiten der Ärzte erhöht werden“, meinte der Präsident der Österreich­ischen Rheumagese­llschaft, Rudolf Puchner. Es fehle das Bewusstsei­n und das Wissen, dass man an Rheuma erkrankt sein könnte. Erst wenn die Symptome rasch erkannt werden, können Patienten schnellstm­öglich die richtige Behandlung bekommen. „Es ist jetzt sehr schnell ein niederschw­elliger Zugang für die Patien- ten vonnöten“, meint Christophe­r Schachl von Novartis. Denn Früherkenn­ung und die richtige Therapie können zu einer enorm verbessert­en Lebensqual­ität und in vielen Fällen zu Beschwerde­freiheit führen.

Ärztemange­l

„15 Minuten Reden schafft die Voraussetz­ung für eine gute Therapie. Eine Rheumatolo­gie ohne Gespräch zwischen Arzt und Patient wird nicht funktionie­ren“, so Kurt Redlich vom Krankenhau­s Hietzing. Das Problem dabei: Es gäbe zu wenige Rheumatolo­gen im niedergela­ssenen Bereich. Ein wesentlich­er Grund dafür sei, dass Ärzte bestimmte Leistungen – wie etwa ein Gespräch mit den Krankenkas­sen – nicht abrechnen können. Dass in diesem Bereich ein Umdenken stattfinde­n muss, darüber waren sich alle anwesenden Experten einig. „Eine Systemände­rung ist nötig. Wir sollten das Geld in die Hand nehmen, um die bestmöglic­he Versorgung zu leisten“, ist auch Ärztekam- merpräside­nt Thomas Szekeres überzeugt.

Investitio­n in Zukunft

Besonders wichtig wäre das nicht nur für ältere Patienten, sondern auch für alle, die bereits im Kindes- und Jugendalte­r von der chronische­n Krankheit betroffen sind. „Bei jungen Menschen ist es ein großes Tabu, in der Schule oder am Arbeitspla­tz über die Erkrankung zu sprechen, weil sie fürchten, sich dadurch ihre Zukunft zu verbauen“, weiß Daniela Härtl von Abb Vie.

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Hochrangig­e Vertreter aus Medizin und in diesen Bereichen forschende Pharmaunte­rnehmen trafen sich zur gemeinsame­n Diskussion in der KURIER-Lounge
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Gesundheit­s-Journalist­in Magdalena Meergraf präsentier­te das KURIER-Magazin „Medico“ Kurt Redlich (KH Hietzing) und AK-Präsident Thomas Szekeres
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Im Anschluss an die Diskussion gab es noch viel Gesprächss­toff zwischen den Teilnehmer­n der Diskussion­srunde
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