Dogudan zu ÖBB-Catering: „Waren zu blöd“
Do&Co. Henry am Zug ist Geschichte. Über den Wolken holt der Caterer aber neue Kunden an Bord
Seine letzten Neukunden haben eine Art „Erdbeben am Weltcatering-Markt“ausgelöst, sagt Attila Dogudan, Gründer und Chef des Caterers Do&Co, in der SChau-TVReihe „Warum eigentlich?“. Ab 2020 übernimmt sein Unternehmen für zehn Jahre das Catering und Handling für alle British-Airways-Flüge ab London-Heathrow sowie für Iberia und Iberia Express ab Madrid. In den nächsten Wochen entscheidet sich zudem, ob Do&Co auch bei Turkish Airlines wieder zum Zug kommt. Die Fluglinie hat rund 350 Maschinen im Einsatz, der zu vergebende Catering-Auftrag ist 200 Millionen schwer.
Aus Sicht Dogudans ist Europa nicht gut beraten, die Türkei wirtschaftlich links liegen zu lassen. „Es handelt sich um ein 80 Millionen Einwohner Land, in dem zwei Drittel der Bevölkerung jünger als 35 sind.“Auch wenn es ein starkes Gefälle zwischen Stadt und Land gibt, habe sich die Türkei entwickelt. Aus politischen Fragen will sich der Wiener Geschäftsmann mit türkischen Wurzeln aber lieber heraushalten. „Unser Job ist es, eine gute Leistung zu erbringen und dabei ein paar Prozent zu verdienen.“
Aus Sicht Dogudans ist es unverständlich, warum der Aktienkurs von Do&Co zuletzt solche Ausschläge hatte. Zu Höchstzeiten notierte die Aktie – die nun auch im ATX aufgenommen wurde – bei 108 Euro, der niedrigste Stand lag bei 38 Euro. „Wenn wir einen Kunden verlieren, braucht ja niemand glauben, dass wir nicht einen anderen gewinnen.“
Während Do&Co über den Wolken gut im Geschäft ist, war das ÖBB-Catering Henry am Zug „ein Misserfolg“, wie Dogudan eingesteht. „Wir waren zu blöd, dieses Projekt so zu managen, dass es funktioniert. “
Do&Co beschäftigt 11.000 Mitarbeiter, bis zu 4000 sollen dazu kommen.