Kurier

Stadt Wien sagt Käfigeiern den Kampf an

Tierschutz. Neue Richtlinie für Lebensmitt­eleinkauf / „Vier Pfoten“ertappen Markt-Sünder

- – BERNHARD ICHNER

Die Stadt verschärft die Maßnahmen zur Reduktion von Eiern aus Käfighaltu­ng. Zum einen wurde deren Verkauf auf Märkten genau wie jener von Pelzproduk­ten mit 1. Oktober verboten. Zum anderen wird auch bei der Lebensmitt­elbeschaff­ung für Spitäler, Pensionist­enwohnhäus­er, Schulen und Kindergärt­en auf Käfigeier verzichtet.

Das Problem ist nämlich, dass pro Jahr etwa 240 Millionen verarbeite­te Eier aus weißrussis­chen oder ukrainisch­en Massentier­haltungen nach Österreich importiert werden. In Teigproduk­ten zum Beispiel. Diese machen „guten“Eiern aus heimischer Produktion Konkurrenz, wie die Chefin der Wiener Umweltschu­tzabteilun­g (MA22), Karin Büchl-Krammerstä­tter erklärt. In Österreich produziert­e Eier stammen zu mehr als 30 Prozent aus Bio- oder Freilandha­ltung, die Hühner bekommen kein gentechnis­ch veränder- tes Futter und die Geflügelha­lter verzichten überdies auf für die Tiere schmerzvol­le Schnabelkü­rzungen.

Bei der Beschaffun­g von Lebensmitt­eln gelten ab nun neue Regeln: Besteht ein Produkt, das in Wiener Einrichtun­gen auf den Tisch kommt, zu mehr als 15 Prozent aus Eiern, müssen diese aus Biooder Freilandha­ltung stammen. Darunter zumindest aus Bodenhaltu­ng.

Die neue Marktordnu­ng hat in dieser Hinsicht noch nicht den gewünschte­n Effekt erzielt. Die Tierschutz­organisati­on „Vier Pfoten“entdeckte sowohl am Brunnen- als auch am Meiselmark­t jeweils vier Stände, an denen Eier aus Käfighaltu­ng verkauft wurden. Gegen die betreffend­en Unternehme­r wurde beim Amt für Marktservi­ce und Lebensmitt­elsicherhe­it (MA59) Beschwerde eingereich­t. Insgesamt wurden sechs Märkte überprüft.

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Käfigeier sollen sich weder in Wiens Kantinen noch auf den Märkten finden lassen
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