Deutlich mehr befristete Mietverträge
Preisvergleich. Geförderter Wohnbau sorgt für niedrigere Durchschnittsmieten in den Städten
Im Jahr 2007 waren 22 Prozent der Hauptmietverträge mit privaten Hauseigentümern befristet. Im vergangenen Jahr waren es laut Statistik Austria bereites 45 Prozent. „Je länger der Mietvertrag, desto geringer ist die Quadratmetermiete“, fasste der Generaldirektor der Statistik Austria, Konrad Pesendorfer, das Ergebnis im Klub der Wirtschaftspublizisten. zusammen.
Bei neuen befristeten Mietverträgen fallen im Durchschnitt rund 9,2 Euro pro Quadratmeter an (inklusive zwei Euro Betriebskosten). In den Ballungsgebieten sind die Wohnkosten bei Neuverträgen noch höher. Bei Miet- verträgen über 30 Jahre sind es lediglich 5,2 Euro pro Quadratmeter. Die teuren Bundesländer sind Salzburg, Vorarlberg, Tirol und Wien.
Mietwohnungen bei einem privaten Hauseigentümer sind um durchschnittlich zwei Euro pro Quadratmeter teurer als eine Wohnung bei einem gemeinnützigen Bauträger und um 2,3 Euro teurer als eine Gemeindewohnung.
Gewinnbeschränkung
Im Gegensatz zu den privaten Hausherrn unterliegen die gemeinnützigen Bauträger einer Gewinnbeschränkung. Pesendorfer nennt den geförderten Wohnbau als Grund, warum die Mieten in Wien immer noch deutlich billiger sind als in deutschen Städten wie München. 30 Prozent aller Hauptmietverträge in Wien beziehen sich auf Wohnungen im Gemeindebau, 26 Prozent auf Wohnungen bei gemeinnützigen Bauträgern. 44 Prozent wohnen bei privaten Hausherrn.
Geförderter Wohnbau hat oft nichts mit Sozialwohnungen zu tun. Bei den gemeinnützigen Bauträgern beträgt der Grund- und Baukostenbeitrag in den Ballungszentren schon mal 50.000 Euro. In den ländlichen Regionen wird die Wohnbauförderung vor allem für den Bau von Einfamilienhäusern ausgegeben.
Die privaten Vermieter allesamt als gierige Spekulanten zu bezeichnen, ist nicht korrekt. Die Mietkosten sind von 2013 bis 2017 bei den privaten Hauseigentümer um 14 Prozent gestiegen. Die Preissteigerungen bei Gemeinnützigen und Gemeindewohnungen lagen im selben Bereich.
Der Grund dafür ist leicht erklärt. Die massiv gestiegenen Grundstücks- und Baukosten treiben die Preise für alle in die Höhe. Dazu kommt, dass die Wohnbauförderung oft als Zinszuschuss für Kredite ausbezahlt wird. Derzeit sind die Zinsen sehr niedrig.