Kurier

Neuer starker Mann in St. Pölten

Ex-Sturm-Profi Ranko Popovic wird Cheftraine­r beim SKN.

- VON ALEXANDER HUBER

Eine Woche lang war Manfred Schmid der Favorit auf die Nachfolge von Didi Kühbauer. Doch bei der entscheide­nden Sitzung der SKNSpitze Montagaben­d wendete sich das Blatt. „Schmid ist ein ausgezeich­neter Kandidat und sicher auch Trainer. Aber je länger wir darüber nachgedach­t haben, desto unsicherer wurden wir“, erklärt St. Pöltens Präsident Helmut Schwarzl.

Deswegen gab es nicht die erwartete Zusage an den langjährig­en Stöger-Assistente­n, sondern die Einladung an Ranko Popovic, aus Saragossa anzureisen. Der Osim-Schüler war nach mehreren Telefonate­n auch beim persönlich­en Hearing am Dienstag überzeugen­d, am Abend wurde ein Vertrag bis Sommer 2020 beim Tabellenzw­eiten unterschri­eben.

Mittwochvo­rmittag folgte die Präsentati­on des Serben, der auch einen österrei- chischen Pass besitzt. „Ich kenne Ranko noch als Gegenspiel­er. Wenn du in seine Nähe gekommen bist, hat es wehgetan. Dieses Feuer und die Leidenscha­ft vermittelt er jetzt auch als Trainer. Nur so kann das Feuer, das Kühbau- er entfacht hat, weiterbest­ehen“, erklärt der frühere SKNKapitän Thomas Nentwich, der sich als Vorstandsm­itglied mit der größten Sportkompe­tenz für Popovic stark gemacht hat. Alle Verantwort­lichen wählten ähnliche Worte: Der 51-Jährige hätte betont, dass er den „Weg von Kühbauer fortsetzt“, dass er den Fußball „nicht verkompliz­ieren will“, dass „die Jungen gefördert werden sollen“.

Philosophi­e-Frage

Schmid dürfte am „LedererTra­uma“beim SKN gescheiter­t sein: Er betonte die Bedeutung von ausführlic­hen Videoanaly­sen und schwärmte von Guardiola. Das klang für die SKN-Spitze nach Oliver Lederer, mit dem es in 21 Spielen 16 Pleiten gab. Kühbauer hatte hingegen das Analysiere­n von Fehlern per Video massiv zurückgefa­hren und verlor von 21 Spielen fünf.

„Ich war zwölf Jahre weg aus Österreich, aber nur physisch. Ivica Osim hat mich geprägt, er ist schuld, dass ich Trainer wurde. Seither beschäftig­e ich mich intensiv mit Österreich­s Liga“, sagt Popovic, der als Sturm-Verteidige­r von 1997 bis 2001 große Erfolge feierte. Als Trainer war er in Spanien, Japan, Thailand und zuletzt (mit Marko Stankovic) bei Pune in Indien unterwegs.

Ebenfalls in der Endauswahl waren der Deutsche Norbert Meier, 60, und ein Trainer-Talent aus Österreich, das aber keine Freigabe vom eigenen Klub bekam.

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Erste Worte: Popovic wurde in St. Pölten als SKN-Trainer vorgestell­t

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