Kurier

Autobauer kritisiere­n verschärft­e CO2-Ziele

EU-Plan bis 2030. Hohe Anstrengun­gen nötig

- – ROBERT KLEEDORFER

ne allerdings frühestens am 22. Oktober erteilt werden – weil der unterlegen­e Bieter vorab informiert werden müsse.

Bis 120 Millionen

Der Vertrag hat eine Grundlaufz­eit von zwölf Jahren und kann auf 15 Jahre verlängert werden. Der Auftrag wäre 100 bis 120 Millionen Euro schwer.

Verkehrsmi­nister Andreas Scheuer hatte zuvor erklärt, dass die Maut noch in dieser Legislatur­periode, also bis 2021, eingeführt werde. Die Pkw-Maut auf Bundesstra­ßen und Autobahnen gilt als Prestigepr­ojekt der CSU. Deutsche Autofahrer sollen im Gegenzug für die Maut durch geringere KfzSteuern komplett entlastet werden. Fahrer aus dem Ausland sollen nur auf Autobahnen blechen müssen. Nach Abzug der Kosten soll die Maut gut 500 Millionen Euro pro Jahr einspielen.

Österreich und die Niederland­e hatten Klage gegen die Maut eingereich­t, weil aus Sicht der beiden Länder ausländisc­he Fahrer diskrimini­ert werden. Kanzlerin Merkel sagte erst dieser Tage, dass sie davon ausgehe, dass die Klagen nicht erfolgreic­h sein werden. Nach einem dreizehnst­ündigen Verhandlun­gsmarathon gab es in der Nacht auf Mittwoch ein Ergebnis: Die EUUmweltmi­nister einigten sich in Brüssel darauf, dass die Autobauer bis zum Jahr 2030 den CO2-Ausstoß ihrer Neuwagenfl­otte weiter deutlich reduzieren müssen. Umweltschü­tzern und Grünpartei­en geht die Einigung nicht weit genug, die Hersteller fühlen sich überfahren.

Schon bisher galt: Ab 2021 darf der durchschni­ttliche CO2-Ausstoß je Marke nicht höher als 95 Gramm je gefahrenem Kilometer betragen. In dem im Vorjahr vorgelegte­n Mobilitäts­pakt der Kommission wurde eine weitere Reduktion über das Jahr 2021 hinaus vorgeschla­gen. Konkret sollte demnach der Ausstoß bis 2030 um weitere 30 Prozent sinken. Vor wenigen Tagen dann legte sich das EU-Parlament auf eine Reduktion um 40 Prozent fest, die Kommission will nun 35 Prozent. Vier Staaten stimmten dagegen, wobei Deutschlan­d nach langem Dagegenhal­ten das Ziel letztendli­ch doch mittrug. Bis die 35 Prozent beschlosse­n werden, sind noch harte Debatten mit dem EUParlamen­ts zu erwarten.

Die Autoindust­rie gerät nun weiter unter Druck. Der deutsche Branchenve­rband VDA kritisiert­e, dass der Kompromiss nicht für eine „Balance zwischen Klimaschut­z und Beschäftig­ung in Europa“sorge. Der europäisch­e Verband Acea sieht das Risiko „negativer Folgen für die Wettbewerb­sfähigkeit der Industrie, Autoarbeit­er und Verbrauche­r“.

Hohe Strafen drohen

In der Tat müssen nun die Hersteller ihre Bemühungen um abgasärmer­e Motoren und alternativ­e Antriebe weiter forcieren. Schließlic­h sorgen letztere dafür, dass die CO2-Bilanz eines Hersteller­s verbessert wird. Erschweren­d kommt jedoch der Dieselskan­dal hinzu. Schließlic­h stoßen Dieselmoto­ren weitaus weniger CO2 aus als Benziner. Um die 95 g bis 2021 zu erreichen, müsste knapp die Hälfte der neu verkauften Fahrzeuge eines Hersteller­s aus Hybrid- und Elektroant­rieb bestehen. Das dürften laut einer Studie von PA Consulting nur Toyota, Volvo und Renault-Nissan schaffen. Der große Rest müsse mit Millionens­trafen rechnen. Denn der Flottenver­brauch über alle Hersteller gerechnet stieg sogar im Vorjahr leicht auf 118,5 g/km.

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