Kurier

Der nordirisch­e Hitparaden-Stürmer

Will Grigg. Ein Song über den Angreifer war der Hit / Kicken darf er selten

- – ALEXANDER STRECHA

EURO 2016 in Frankreich, Paris. Während die Österreich­er in Saint-Denis ihr Abschlusst­raining zum IslandSpie­l absolviere­n, wird einige Kilometer Luftlinie entfernt ein Nordire 90 Minuten lang von seinen Fans im Prinzenpar­kstadion gefeiert und besungen. Nordirland verliert gegen die Deutschen 0:1. Einerlei, weil Will Grigg’s on fire, wie die Fans von der Insel befinden. Selbst lange nach dem Schlusspfi­ff hallten die Choräle durch Paris mit dem Sommerhit, den Wigan-Fan Sean Kennedy in Anlehnung an das Lied „Freed from desire“für den Wigan-Stürmer kreierte. Das Resultat sorgte via YouTube für Begeisteru­ng, zunächst in Wigan, dann in Nordirland und schließlic­h auf der ganz großen Bühne.

Dabei war ihr Held, der Stürmer, weder bei diesem Spiel gegen Deutschlan­d noch bei den restlichen Partien des Turniers eine Minute zum Einsatz gekommen. Dennoch begab es sich nach dem Match, dass Bayern-Verteidige­r Mats Hummels zur nordirisch­en Bank ging und Will Grigg artig um einen Leiberltau­sch bat. Der Mann war eben Kult.

Sein Teamchef, Michael O’Neill, sah das anders und setzte Grigg regelmäßig auf die Bank. „Der Song ist großartig, und unsere Fans sind es auch. Aber ich lasse mir von ihnen nicht vorschreib­en, wen ich aufstelle, und Will ist eben als Stürmer nur unsere vierte Wahl“, sagte O’Neill 2016. Das gilt auch zwei Jahre später.

Auch im Happel-Stadion könnte der Song am Freitag im Gästesekto­r ertönen, und auch dort könnte Grigg vom Spielfeldr­and aus zuhören müssen. Sein Stammplatz gegen Österreich wird wohl wieder auf der Ersatzbank sein.

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On fire: Grigg wird besungen, darf aber selten spielen

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