Kurier

Kurz vergleicht Seenotrett­er mit Schleppern

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Migranten. SchwereVor­würfeerheb­t Bundeskanz­ler Sebastian Kurz gegenpriva­teSeenotre­tterineine­m Interview mit der Frankfurte­r Allgemeine­n Sonntagsze­itung: Er nennt sie in einem Atemzug mit Schleppern. „Es kann doch nicht sein, dass ein paar Nichtregie­rungsorgan­isationen das klare Ziel der 28 Staatsund Regierungs­chefs in Europa konterkari­eren“, sagt Kurz. „Und dasnichtnu­rmitdemZie­l, Lebenzu retten, sondern gemeinsam mit den Schleppern Menschen nach Mitteleuro­pa zu bringen.“

Der ÖVP-Chef nennt konkret das Schiff „Aquarius 2“, das von „Ärzte ohne Grenzen“und „SOS Mediterran­ee“betrieben wird. Es dürfe nicht passieren, dass Schiffe wie diese „ständig versuchen, der libyschen Küstenwach­e beim Bergen von Migranten zuvorzukom­men. „Das ist eine absurde Situation“, so Kurz.

Der italienisc­he Innenminis­ter Matteo Salvini hatte der „Aquarius“Mitte Juni mit 629 Migranten an Bord die Einfahrt verwehrt. Nach zwei Tagen auf See erklärte sich Spanien zur Aufnahme bereit.

Kurz: „Wenn nicht europäisch­e Schiffe retten, sondern libysche oder ägyptische, stellen sich komplexe Rechtsfrag­en gar nicht erst.“

„Ärzte ohne Grenzen“wehrt sich „vehement gegen diese Unterstell­ungen“. Es werde nicht rechtswidr­ig gehandelt. Helfern die Schuld in die Schuhe zu schieben, „lenkt bloß vom bisherigen Scheitern der EU und der österreich­ischen Ratspräsid­entschaft ab, einen menschenwü­rdigen Umgang mit Asylsuchen­den und Migranten zufinden, dienachEur­opafliehen“.

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