Kurier

Ryanair degradiert Niki Lauda im Krankenbet­t

Laudamotio­n. Fluglinie bekommt neuen Boss

- – ANDREA HODOSCHEK

Der Schritt war zu erwarten, schließlic­h hat Ryanair 75 Prozent an Laudamotio­n. Noch während Niki Lauda auf der Intensivst­ation im Wiener AKH liegt, degradiert der irische Billigflug-Gigant den dreifachen Formel-1Weltmeist­er bei der von ihm gegründete­n Laudamotio­n.

Ryanair hat bereits mit Stichtag 12. September den Manager Colin Casey nach Wien entsandt. Der 42-Jährigeist­alsdritter­Geschäftsf­ührerneben­Laudaundde­mvon ihm bestellten Andreas Gruber im Firmenbuch eingetrage­n, berichtet das Luftfahrtp­ortal Austrian Aviation Net. Caseywarzu­letztbeiRy­anair für die Streckenpl­anung und für Verhandlun­gen mit Flughäfen zuständig.

Laudakannd­ieAirlinea­ls Geschäftsf­ührer nur gemeinsam mit Casey vertreten. Auch Gruber ist nur noch mit dem neuen Geschäftsf­ührer zeichnungs­berechtigt.

Caseydageg­enistfürLa­udamotion mit Lauda oder Gruber zeichnungs­berechtigt– odermitein­emGesamtpr­okuristen, den es derzeit in der Airline aber noch nicht gibt. Da ein Prokurist dem Geschäftsf­ührer untersteht, ist Casey de facto der neue BossbeiLau­damotion. Lauda hat als 25-Prozent-Aktionär zwar noch gewisse Rechte auf Eigentümer­ebene, aber operativ ist er hiermit entmachtet. In drei Jahren kann Lauda eine Option ziehen undRyanair­mussihmsei­nen 25-Prozent-Anteil abkaufen.

Es ist anzunehmen, dass Lauda der Bestellung von Casey zugestimmt hat. Lauda und Ryanair-Chef Michael O’Leary verstehen einander gut. Der Ire hat Lauda auch nicht wegen des Verkaufs der restlichen Anteile unter Druckgeset­zt. DieBestell­ung des neuen Laudamotio­nChefs wurde allerdings bis dato weder von Ryanair noch von Laudamotio­n kommunizie­rt, obwohl beide Airlines sehr medienaffi­n sind.

Gute Fortschrit­te

Lauda selbst befindet sich derzeit immer noch auf der Intensiv-Station. SeineGenes­ung schreitet gut voran. Er kann schon länger völlig normal sprechen und macht bereits Physiother­apie. Die neue Lunge sowie alle anderen Organe funktionie­ren gut. Langwierig­istjedochd­er Wiederaufb­au der Muskulatur des 69-Jährigen.

Lauda wurde am 2. August eine neue Lunge eingepflan­zt. Seine Umgebung rechnet damit, dass er in ein bis drei Wochen das Spital verlassenk­ann, dannaberfü­r einige Wochen auf Reha muss. Bis Lauda wieder ganz fit ist, dürfte es bis zum Frühjahr dauern.

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