„Herr Hofrad“und die alten Räder
Burgenland. Gebrauchtes wieder zu verwenden, boomt auch am Land
Seit Frühling dieses Jahres hat sich der „Herr Hofrad“in der burgenländischen Landeshauptstadt mit seinem Geschäft und seiner Lebensphilosophie niedergelassen. „Wieder verwenden, was noch brauchbar ist“, lautet das Motto vom „Herrn Hofrad“, Albert Chmelar. In seinem Geschäft (www.hofrad.at) gibt es gebrauchte Fahrräder zu kaufen und er haucht den altenSeelenneuesLebenein. „Ich bin der Meinung, es ist besser ein hochwertiges, gebrauchtesFahrradzukaufen, als ein billiges neues“, sagt Chmelar.
Die Fahrräder ersteht er auf Flohmärkten oder beim „48er Tandler“in Wien. In seiner Werkstatt in Eisenstadt bringt er seine Drahtesel wieder auf Vordermann. „Es ist wesentlich leichter, alte Räder in Schuss zu halten, weil die Technik einfacher ist“, sagt Chmelar. Das große Geschäft könne er dabei nichtmachen.„Abermiristes auch persönlich ein Anliegen, so nachhaltig wie möglich zu leben.“
Lebenseinstellung
ChmelarkauftsichElektroartikel, dieeinigeJahrealtsind, Kleidung bezieht er aus Secondhands-Shops. Das war nicht immer so. Früher, sagt Chmelar, hatteerzweiShops, wo er neue Surfbretter und Snowboards samt der neusten Sportmode feilbot. Die Zeiten sind vorbei. „Ich versuche jetzt, dem Trend, immer das neueste haben zu müssen, entgegenzuwirken.“
31 Altwarenhändler gibt es im Burgenland. „Wie viele einen Secondhand-Shop betreiben, ist nicht klar, da sie nur ein Handelsgewerbe anmelden müssen“, sagt Rudolf Fabsits, der Antiquitäten Händler ist und Obmann der Secondhand- und OnlineHändler in der Wirtschaftskammer. „Die Nachfrage ist in den vergangenen Jahren gestiegen“, sagt Andrea Werderits von der Kinderwelt in Oberwart. Seit23Jahrengibt esdasGeschäftfürgebrauchteKinderartikel. DasAngebot reicht von Spielzeug über Kleidung bis zu Möbeln. „Wir haben vor elf Jahren vergrößert und bieten unsere Waren jetzt auf 200 m2 an“.