Der Dirigent erg nzt: „Aber es ist genial“
Alain Altinoglu. Als„einfachirre“bezeichnetJoyceDiDonato die „Troyens“von Berlioz. Ein Urteil, dem sich Dirigent Alain Altinoglu anschließen kann. „Es ist verrückt, aber es ist genial“, sagt der französischeDirigentimKURIER-Gespräch. Und: „Ich liebe diese Verrücktheit von Berlioz.“
Denn, soderChefdirigent des Brüsseler Opernhauses LaMonnaie:„DieseVerrücktheit, diese herrliche Anmaßung, der Berlioz in seinem Leben frönte, spiegelt sich auch in seiner Musik wider. Nur ist diese genial. Aber ich gebe zu, es ist auch ein episches Stück mit seinen fünf Stunden Spieldauer.“
Wird der Dirigent daher aufStrichesetzen?„Nein, wir haben nichts gestrichen, nur minimal bei den Ballettszenen. Dasstandübrigensauch nie zur Diskussion. Denn wie oft im Leben hat man schon die Möglichkeit, dieses Werk szenisch aufzuführen und zu hören? Da muss man es ja geradezu ohne einen einzigen Strich machen“, lacht Altinoglu. Und: „Glauben Sie mir, es lohnt sich, sich darauf einzulassen. Wir haben es hier mit einem echten Diamanten zu tun.“
Pendant zu Wagner
Eswar„fürdasOrchesterund mich eine wirkliche Entdeckungsreise, Schwerstarbeit. Wir mussten viel proben, uns an den Berlioz-Stil herantasten. Wennmansowill, istdiese Oper das französische, noch mehr ausufernde Pendant zu Richard Wagners ,Götterdämmerung‘. Der Aufwand ist gigantisch. Aber man wird letztlich so sehr belohnt.“Und: „Für mich hat diese Produktion den Vorteil, einmallänger in Wien sein zu können. Ich liebe diese Stadt ja sehr.“