Attensam auf dem Weg zum Service-Dienstleister
Hausbetreuung. Neben üblichen Leistungen soll es künftig mehr Service für die Mieter geben.
Es gibt nicht sehr viele Unternehmen mit jährlich deutlich steigenden Umsätzen. Der Immobilienbetreuer Attensam konnte im Geschäftsjahr 2017/2018 seinen Umsatz um 8,7 Prozent auf 66,9 Millionen Euro erhöhen.
Der Grund dafür ist leicht erklärt. Ein großer Anbieter tut sich bei der Logistik leichter als ein Unternehmen mit nur wenigen Beschäftigten. Immer mehr Immobilienbesitzer vergeben die Aufträge an Fremdfirmen. Das ist oft die einfachste und billigste Lösung.
Höhere Ansprüche
„Die Ansprüche der Kunden sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen“, weiß Attensam-Geschäftsführer Oliver Attensam. Vor allem, wenn es um Eigentumswohnungen geht.
Attensam beschäftigt zwischen 1350 und 1477 Mitarbeiter. Im Winter ist der Personalstand höher als im Sommer. Probleme, genug Mitarbeiter zu finden, hat das Unternehmen vor allem in den Tourismusregionen in Westösterreich.
Die Hausbetreuung, mit der Attensam 1980 angefangen hat, war im Geschäftsjahr 2017/2018 mit 34,1 Prozent Umsatzbeteiligung nach wie vor der größte Geschäftsbereich. Das Winterservice steuert 31 Prozent zum Umsatz bei. Für die Schneeräumung ist ein entsprechend großer Fuhrpark notwendig.
Bei der Bürobetreuung (16,1 Prozent vom Umsatz) hat Attensam eine Umfrage gestartet. Das Unternehmen wollte von seinen Kunden wissen, ob die Reinigung außerhalb der Arbeitszeit erfolgen solle. Sieben von zehn Befragten wollen, dass die Arbeiten außerhalb der Bürozeiten stattfinden.
Vor allem im Bereich Haustechnik, der derzeit lediglich ein Prozent des Um- satze ausmacht, wird mit deutlichen Zuwächsen gerechnet.
Bei Attensam wird auch über die Ausweitung der Serviceleistungen in neue Bereiche nachgedacht. Die Zahl der Singlehaushalte steigt weiterhin. Ältere Menschen brauchen vermehrt Hilfe, weil die Betreuung im Familienverband oft nicht mehr stattfindet.
Haushaltshilfe
Es geht dabei um Haushaltshilfe, Haushaltsbetreuung oder etwa das Besorgen von Medikamenten aus der Apotheke. „Es wird bis 2030 immer mehr digitale Helferleins geben. Das Ziel sollte es sein, dass dadurch mehr Platz und Zeit für die menschliche Komponente entsteht“, blickt Oliver Attensam in die Zukunft.
Die Debatte über die Ausweitung der Tagesarbeitszeit auf 12 Stunden kann er nicht nachvollziehen. Auch wenn man mit dem 10-StundenTag gut auskomme, sei die Flexibilisierung der Arbeitszeit ein Schritt in die richtige Richtung.