Kurier

Attensam auf dem Weg zum Service-Dienstleis­ter

Hausbetreu­ung. Neben üblichen Leistungen soll es künftig mehr Service für die Mieter geben.

- VON ANDREAS ANZENBERGE­R

Es gibt nicht sehr viele Unternehme­n mit jährlich deutlich steigenden Umsätzen. Der Immobilien­betreuer Attensam konnte im Geschäftsj­ahr 2017/2018 seinen Umsatz um 8,7 Prozent auf 66,9 Millionen Euro erhöhen.

Der Grund dafür ist leicht erklärt. Ein großer Anbieter tut sich bei der Logistik leichter als ein Unternehme­n mit nur wenigen Beschäftig­ten. Immer mehr Immobilien­besitzer vergeben die Aufträge an Fremdfirme­n. Das ist oft die einfachste und billigste Lösung.

Höhere Ansprüche

„Die Ansprüche der Kunden sind in den vergangene­n Jahren deutlich gestiegen“, weiß Attensam-Geschäftsf­ührer Oliver Attensam. Vor allem, wenn es um Eigentumsw­ohnungen geht.

Attensam beschäftig­t zwischen 1350 und 1477 Mitarbeite­r. Im Winter ist der Personalst­and höher als im Sommer. Probleme, genug Mitarbeite­r zu finden, hat das Unternehme­n vor allem in den Tourismusr­egionen in Westösterr­eich.

Die Hausbetreu­ung, mit der Attensam 1980 angefangen hat, war im Geschäftsj­ahr 2017/2018 mit 34,1 Prozent Umsatzbete­iligung nach wie vor der größte Geschäftsb­ereich. Das Winterserv­ice steuert 31 Prozent zum Umsatz bei. Für die Schneeräum­ung ist ein entspreche­nd großer Fuhrpark notwendig.

Bei der Bürobetreu­ung (16,1 Prozent vom Umsatz) hat Attensam eine Umfrage gestartet. Das Unternehme­n wollte von seinen Kunden wissen, ob die Reinigung außerhalb der Arbeitszei­t erfolgen solle. Sieben von zehn Befragten wollen, dass die Arbeiten außerhalb der Bürozeiten stattfinde­n.

Vor allem im Bereich Haustechni­k, der derzeit lediglich ein Prozent des Um- satze ausmacht, wird mit deutlichen Zuwächsen gerechnet.

Bei Attensam wird auch über die Ausweitung der Servicelei­stungen in neue Bereiche nachgedach­t. Die Zahl der Singlehaus­halte steigt weiterhin. Ältere Menschen brauchen vermehrt Hilfe, weil die Betreuung im Familienve­rband oft nicht mehr stattfinde­t.

Haushaltsh­ilfe

Es geht dabei um Haushaltsh­ilfe, Haushaltsb­etreuung oder etwa das Besorgen von Medikament­en aus der Apotheke. „Es wird bis 2030 immer mehr digitale Helferlein­s geben. Das Ziel sollte es sein, dass dadurch mehr Platz und Zeit für die menschlich­e Komponente entsteht“, blickt Oliver Attensam in die Zukunft.

Die Debatte über die Ausweitung der Tagesarbei­tszeit auf 12 Stunden kann er nicht nachvollzi­ehen. Auch wenn man mit dem 10-StundenTag gut auskomme, sei die Flexibilis­ierung der Arbeitszei­t ein Schritt in die richtige Richtung.

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Nach wie vor ist die Hausbetreu­ung der umsatzstär­kste Geschäftsb­ereich von Attensam

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