Kurier

Tourismuss­chub nach Legalisier­ung in Kanada

Konsum. Cannabis in autorisier­ten Geschäften

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Seit Mittwoch ist Cannabis in Kanada legal – Experten erwarten dadurch Tausende neue Jobs, eine neue Steuerquel­le und sogar einen Tourismuss­chub.

Mit der Erlaubnis von Cannabis auch zum Freizeitko­nsum löst Premiermin­ister Justin Trudeau ein Wahlverspr­echen ein. Erwachsene­n ist es seit Mittwoch um Mitternach­t erlaubt, per Bestellung oder in autorisier­ten Geschäften Haschisch zum Preis von umgerechne­t gut vier Euro pro Gramm zu kaufen. Der persönlich­e Besitz ist auf 30 Gramm beschränkt. Zu medizinisc­hen Zwecken ist Cannabis in Kanada bereits seit 2001 erlaubt.

Auch Pharmaunte­rnehmen, Getränkehe­rsteller und Kosmetikfi­rmen wollen ihr Kuchenstüc­k und tüfteln an neuen Produkten. Der Getränkeri­ese Coca-Cola überlegt, seine Produkte mit Cannabinoi­den zu versehen.

John-Kurt Pliniussen von der Kingston Universitä­t in Ontario erwartet zudem einen Schub für den Tourismus in Milliarden­höhe – ähnlich wie auch Amsterdam und einige US-Bundesstaa­ten von der dortigen Legalisier­ung profitiert­en. „Dasselbe kann auch in Kanada passieren“, sagt Pliniussen. Zusätzlich habe das Land schon den passenden englischen Namen: Canada und Cannabis eigne sich hervorrage­nd für Marketingz­wecke.

Laut Schätzunge­n konsumiere­n 1,2 Millionen Österreich regelmäßig Cannabis. Der Staat würde jährlich rund 200 Millionen Euro an Steuereinn­ahmen lukrieren.

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