Rettungsgasse: Feuerwehr will Diskussion über neues System
Einsatzkräfte. „Es war der pure Wahnsinn, eine Katastrophe. Anders kann man es nicht bezeichnen“, sagt Willy Konrath von der Landesverkehrsabteilung NÖ. Der Polizist saß in einem Einsatzfahrzeug, als er am 11. Oktober zu einem Einsatz nach Loosdorf gerufen wurde. Auf der Westautobahn war ein mit Baumstämmen beladener Transporter in einen Reisebus gekracht, mehrere Menschen erlitten zum Teil schwere Verletzungen und benötigten dringend Hilfe.
Doch die Zufahrt zum Unglücksort entpuppte sich für Konrath zum Geduldsspiel. „Die Rettungsgasse hat überhaupt nicht funktioniert, es gab kein Durchkommen. Ein Pkw ist mir sogar hineingefahren“, erzählt der erfahrene Beamte. Wer nun glaubt, dass die Exekutive die Lenker am laufenden Band abgestraft hätte, liegt falsch. „Wenn ich das mache, dann blockiere ich ja mit dem Polizeiwagen selbst die Rettungsgasse“, gibt er zu bedenken.
Unzufriedenheit
Auch bei den Feuerwehren ist der Ärger über die derzeitige Form der Rettungsgasse groß. Der schwere Unfall auf der A1 brachte nun das Fass zum Überlaufen. Immer mehr Kommandanten sind mit dem aktuellen System unzufrieden. „Ich glaube, dass es jetzt an der Zeit ist darüber zu diskutierten, ob es nicht eine Änderung braucht“, sagt Feuerwehrsprecher Franz Resperger. Der Vorschlag der Freiwilligen: Im Falle eines Unfalls sollen sich die Fahrzeuglenker möglichst weit nach links stellen. Dadurch würde der Pannenstreifen wieder frei und vielleicht sogar noch etwas mehr Platz für zufahrenden Rettungskräfte geschaffen werden. „Dieses System wäre für die Verkehrsteilnehmer auch verständlicher“, betont Resperger. Laut Konrath hatten bei dem Unfall in Loosdorf auch viele ausländische Lenker die Rettungsgasse blockiert.