Waschen, föhnen, kämmen – und bellen
Drama. Ein kalbsgroßer Mastiff – einer jener Kampfhunde, deren Besitzer sich in Österreich künftig an Promillegrenzen halten müssen – steht in einem Wasserschaff und bellt, tobt und schäumt. Daneben ein schmächtiges Männchen, der das Riesenvieh waschen will – und danach auch noch föhnen und kämmen. Marcello, so der Name des mutigen Männchens, ist Hundefriseur – und der Mastiff offensichtlich auf tödliche Angriffe trainiert.
Der zunächst aussichtslos scheinende Kampf des menschlichen David gegen den tierischen Goliath wurde von Matteo Garrone inszeniert, dessen Mafiadrama „Gomorrha“(2008) Aufsehen erregt hatte.
Für seinen neuen Film ließ er sich von einem realen Fall inspirieren. Marcello, der „Held“der Geschichte, ist Vater einer Tochter, der er gerne ein besseres Leben bieten würde. Seine Gutmütigkeit, gepaart mit Naivität, wird ihm beim Umgang mit den Menschen zum Verhängnis. Denn ein Nachbar drängt sich immer weiter in sein Leben: Simone, ein drogensüchtiger Schlägertyp.
Dass der Film trotz düsterer Geschichte immer wieder unterhaltsame Momente bietet, liegt zum einen an den schrägen Hunden – und am Hauptdarsteller Marcello Fonte: Er überzeugt als „Underdog“.
Beim Filmfestival in Cannes wurde er als bester Darsteller ausgezeichnet. Dogman. I/F 2018. 103 Min. Von Matteo Garrone. Mit Marcello Fonte, Edoardo Pesce, Nunzia Schiano. KURIER-Wertung: