Kurier

Waschen, föhnen, kämmen – und bellen

- – GABRIELE FLOSSMANN

Drama. Ein kalbsgroße­r Mastiff – einer jener Kampfhunde, deren Besitzer sich in Österreich künftig an Promillegr­enzen halten müssen – steht in einem Wasserscha­ff und bellt, tobt und schäumt. Daneben ein schmächtig­es Männchen, der das Riesenvieh waschen will – und danach auch noch föhnen und kämmen. Marcello, so der Name des mutigen Männchens, ist Hundefrise­ur – und der Mastiff offensicht­lich auf tödliche Angriffe trainiert.

Der zunächst aussichtsl­os scheinende Kampf des menschlich­en David gegen den tierischen Goliath wurde von Matteo Garrone inszeniert, dessen Mafiadrama „Gomorrha“(2008) Aufsehen erregt hatte.

Für seinen neuen Film ließ er sich von einem realen Fall inspiriere­n. Marcello, der „Held“der Geschichte, ist Vater einer Tochter, der er gerne ein besseres Leben bieten würde. Seine Gutmütigke­it, gepaart mit Naivität, wird ihm beim Umgang mit den Menschen zum Verhängnis. Denn ein Nachbar drängt sich immer weiter in sein Leben: Simone, ein drogensüch­tiger Schlägerty­p.

Dass der Film trotz düsterer Geschichte immer wieder unterhalts­ame Momente bietet, liegt zum einen an den schrägen Hunden – und am Hauptdarst­eller Marcello Fonte: Er überzeugt als „Underdog“.

Beim Filmfestiv­al in Cannes wurde er als bester Darsteller ausgezeich­net. Dogman. I/F 2018. 103 Min. Von Matteo Garrone. Mit Marcello Fonte, Edoardo Pesce, Nunzia Schiano. KURIER-Wertung:

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Marcello Fonte überzeugt als „Underdog“in Garrones „Dogman“

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