KONZERTHAUS So klingt Lateinamerika, so klingt pure Lebensfreude
Kritik. Juan-Diego Flórez begeisterte mit Band
Auf den internationalen Opernbühnen ist er in seinem Fach wohl konkurrenzlos. Doch Juan-Diego Flórez ist weit mehr als „nur“ein Startenor. Denn der gebürtige Peruaner versteht sich auch als Botschafter der Musik seiner Heimat (und anderer lateinamerikanischer Länder), die er unter dem Titel „Bésame Mucho“auf Tonträger eingespielt hat und die er im Rahmen des Zyklus’ „Great Voices“auch im Wiener Konzerthaus präsentierte.
Und Flórez erweist sich gemeinsam mit seiner exzellenten Band unter der Leitung von Gitarrist Jonathan Bolívar (dieser war auch für die meisten Arrangements zuständig) als perfekter, gut gelaunter Reiseführer. Peru, Chile, Kuba oder Ecuador waren einige der Länder, deren Hits Flórez zum Besten gab – allesamt fantastisch.
Vom titelgebenden „Bésame Mucho“(Consuelo Velázquez) über „José Antonio„ (Chabuca Granda) bis zu diversen Mitsing- und Mitklatschnummern wie „Guantanamera“(Joseíto Fernández) reichte das musikalische Spektrum. Mit charmanten Worten moderierte Flórez die jeweiligen Stücke ein, mit seiner atemberaubenden, in jeder Lage perfekten, in den Höhen ohnehin unerreichten Stimme interpretierte er sie mit Verve und Witz.
So viel herrlichen LatinoSchmelz (niemals Schmalz!) hört man an einem Abend selten. Dass der Künstler auch selbst zur Gitarre griff, versteht sich. Ebenso, dass sich diese pure, energetische Lebensfreude nahtlos auf das zuletzt tobende Publikum übertrug. Drei Zugaben waren die Folge.
KURIER-Wertung: