Vier Frauen und ein Raabe
Walter-Jurmann-Preis. Der deutsche Kultsänger kam zur Verleihung nach Wien
Veronika, der Lenz ist da“oder „San Francisco“sind nur zwei der großartigen musikalischen Haupttreffer des österreichischen Komponisten Walter Jurmann ( ✝ 1971), der 1933 wegen seiner jüdischen Herkunft nach Paris emigrierte.
Um sein reiches künstlerisches Erbe zu erhalten, fand nun bereits zum vierten Mal der Walter-Jurmann-Gesangsund -Interpretationswettbewerb statt. Die vier Studentinnen der Musik- und KunstPrivatuniversität der Stadt Wien, die Gewinnerin Julia Sturzlbaum (21), die Zweitplatzierte Lea Gordin (22), ex aequo mit Deike gr. Darrelmann (21), und die Sonderpreisträgerin Lara Sienczak (25), konnten die Jury rund um Choreograf Ramesh Nair, Musicaldarstellerin Caroline Vasicek oder Dramaturg Christoph Wagner-Trenkwitz überzeugen.
Überreicht wurden die Preise übrigens von einem wahren Jurmann-Experten, dem deutschen Sänger Max Raabe (55), der schon sehr früh mit dem Werk des Weltkomponisten in Berührung kam: „Ich war Ministrant und da sind wir einmal im Jahr aufgefordert worden, Sketches aufzuführen, Lieder vorzutragen und ich war glaube ich 13 oder so und ha- be zum ersten Mal ‚Mein Gorilla hat ’ne Villa im Zoo‘ gesungen. Ich habe mir den Hochzeitszylinder meines Vaters aufgesetzt und mit der Musik von Walter Jur- mann meine ersten musikalischen Auftritte bestritten.“
Juror Ramesh Nair sieht die Lieder des österreichischen Komponisten ebenfalls als etwas ganz Besonde- res an: „Die Musik bringt in jedem Titel irgendeinen besonderen Twist mit.“Und Siegerin Julia Sturzlbaum ist ohnehin schwer begeistert: „Jurmann kann man nur lieben.“