ORF: Steger kritisiert, FPÖ relativiert
Blauer Disput. DerORFkönnte schon 2019 eine neue Führungsstruktur bekommen. Das kündigt Stiftungsratsvorsitzender Norbert Steger (FPÖ) im Gespräch mit Journalisten an. Ende November solle ein regierungsinterner Entwurf für die Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks vorliegen. Sagt Steger.
Der zuständige Verhandler der FPÖ, Mediensprecher Hans-Jörg Jenewein, hingegen pfeift Steger öffentlich zurück: Er spricht von einer „Privatmeinung“des blauen Stiftungsratsvorsitzenden.
Stegers Stoßrichtung: Die Rundfunkgebühren müssten billiger werden – und die Führungsstruktur muss neu aufgestellt werden. Eine deutliche Rüge erteilte er dem aktuellen Direktorium rund um Generaldirektor Alexander Wrabetz: „Ich bin der Meinung, die jetzige Geschäftsführung ist schwach.“Wer künftig im ORF den Ton angeben soll, ist laut Steger zwischen Türkis und Blau noch nicht akkordiert. „Wrabetz kann weg sein, muss aber nicht“, so Steger. Er kündigt jedenfalls ein Vier-Augenprinzip für die ORF- Führung an – bisher ist Wrabetz ja allumfassend befugter Alleingeschäftsführer. Ende2019könntedasGesetz beschlossensein, sagteSteger.
„Ich weiß nicht...“
FPÖ-Mediensprecher JeneweinerteiltedemblauenStiftungsratsvorsitzenden postwendend eine Absage: „Das ist der Zeitplan des Herrn Steger“, sagteeramDonnerstag. „Ich weiß nicht, worauf er sich da beruft.“Dies sei „Aufgabe des Parlaments in Zusammenarbeit mit Ministerien und nicht Aufgabe des Vorsitzenden des ORF- Stiftungsrats“. Stegers Aussage, die Geschäftsführung sei „schwach“, begründe sich „allenfalls in seiner Wahrnehmung als StiftungsratsVorsitzender“.–