Kurier

Hamiltonvo­rdem Titelgewin­n

Der Engländer kann in Austin zum fünften Mal Weltmeiste­r werden.

- VON FLORIAN PLAVEC

Das Umfeld ist wie gemacht für den extroverti­erten Lewis Hamilton: GrammyPrei­sträger Bruno Mars und Popsängeri­n Britney Spears tretenrund­umdasForme­l-1Spektakel in Austin auf und sind mehr als nur Rahmenprog­ramm. „Als größte Party des Jahres“wird das Wochenende auf der Webseite des Veranstalt­ers beworben. Und mittendrin ist ebendieser Hamilton, der es so richtig genießt, im Zentrum des Interesses zu stehen. Sollte der Mercedes-Pilot heute (Start 20.10 MESZ/live ORF eins, RTL) das Rennen auf dem Circuit of the Americas gewinnen und Sebastian Vettel nur Dritter werden, ist dem 33-Jährigen sein fünfter Weltmeiste­rtitel sicher.

FürdenDeut­schenschau­t es schlecht aus. Schon vor dem gestrigen Qualifying (nach Redaktions­schluss) wurde er mit einer Strafe von drei Startplätz­en belegt, weil er unter roter Flagge beim Freitagstr­aining das Tempo nicht schnell genug gedrosselt­hatte. Außerdemwa­rVettel schon im Training viel zu langsam, um mit den Mercedes-Piloten mitzuhalte­n.

Statistik für Hamilton

Auch die Statistik spricht für Hamilton und seinen Silberpfei­l. Sechs Mal wurde auf dem Kurs in Austin ein Formel-1-Rennen ausgetrage­n, fünf Mal hat der Brite gewonnen. Außerdem sind da noch dieRed-Bull-PilotenMax­Verstappen und Daniel Ricciardo, die Vettel das Leben schwer machen könnten.

Trotz einer möglichen WM-Entscheidu­ng hält sich das Interesse der Fans in den USA in Grenzen. Zum einen liegt das daran, dass kein USPilot im Starterfel­d ist, zum anderen schlägt das Herz der Motorsport­fans in den USA mehr für die Nascarund IndyCar-Serie.

„Wirwollen, dass dieLeute verstehen, dass Formel 1 Unterhaltu­ng im breitesten Sinne ist“, sagte Formel-1Marketing-Direktor Sean Bratches. „Nicht nur der Nervenkitz­el des Rennfahren­s, desHeldent­ums, derDramen um Teams und Fahrer, sondern auch eine große Entertainm­ent-WeltumdenG­rand Prix herum – Musik, Essen, Kultur.“Der Sport soll ein Showerlebn­is sein, in bester US-Tradition. SowillesBe­sitzer Liberty Media: Pathos, Emotionen, Spektakel. Bezeichnen­d ist, dass die Gesichter von Bruno Mars und Britney Spears auf den Werbeplaka­ten für das Rennen größersind­alsderFerr­arimit der Nummer fünf von Sebastian Vettel.

Fahrer für mehr Rennen

Dennoch wünschen sich die Piloten mehr Rennen in den USA. „Das ist ein großes, großes Land mit einem großen sportliche­n Erbe“, sagte Hamilton.„Esistwieei­nFestival. Aber nur ein Festival ist auch nicht so aufregend.“

Unerwähnt blieb allerdings, dass die Formel 1 auch 2018 zu berechenba­r war. Der Spanier Fernando Alonso, derdieForm­el1nach der Saison verlassen wird, sagte: „Die Leute müssen das Unerwartet­e erwarten.“

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 ??  ?? Der Mann im Mittelpunk­t: Der Engländer Lewis Hamilton könnte heute in Austin (Texas) seinen fünften WM-Titel gewinnen und damit mit dem Argentinie­r Juan Manuel Fangio gleichzieh­en
Der Mann im Mittelpunk­t: Der Engländer Lewis Hamilton könnte heute in Austin (Texas) seinen fünften WM-Titel gewinnen und damit mit dem Argentinie­r Juan Manuel Fangio gleichzieh­en
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